Die Zahl der offenen Stellen hat im vergangenen Jahr einen Rekordwert erreicht. Das bestätigt jetzt auch die Statistik Austria, die Zahlen aus der hauseigenen Offene-Stellen-Erhebung präsentiert.
Dieser zufolge meldeten die österreichischen Unternehmen mit 206.500 Vakanzen im Jahresschnitt um 41,4 Prozent mehr freie Jobs als im Jahr 2021 und um 61,1 Prozent mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019. Die offizielle Statistik des AMS sprach noch von einem Plus von 32 Prozent. Aber natürlich melden nicht alle Betriebe sämtliche freien Jobs auch wirklich beim AMS.
Laut Statistik Austria, deren Erhebung fußt auf der Befragung von 6000 Unternehmen pro Quartal, stieg auch die Suchdauer der Unternehmen deutlich. Die meisten Jobangebote gab es dabei im Dienstleistungsbereich und in der Produktion.
Meiste offene Stellen im ersten Quartal
Im Jahresverlauf erreichte das Stellenangebot seinen Höchststand im dritten Quartal mit 218.100 freien Stellen. Im ersten Quartal wurden 202.700, im zweiten Quartal 206.300 und im vierten Quartal 198.800 offene Stellen verzeichnet. Deutlich gestiegen ist die Quote an offenen Stellen, also der Anteil der offenen an allen verfügbaren Stellen. Sie lag im Jahresschnitt bei 4,8 Prozent und damit um 1,2 Prozentpunkte höher als 2021.
Unterschiedliche Erhebungen: Auch der Wirtschaftsbund sammelt offene Stellen
Ende Jänner sind österreichweit übrigens 390.059 Menschen ohne Arbeitsstelle gewesen. "Wir haben bereits ab dem zweiten Quartal 2022 gesehen, dass der Arbeitsmarkt trotz mehrerer Krisen robust geblieben ist", ließ Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) wissen. "Dieser Trend setzt sich auch Anfang 2023 fort, und wir beobachten weiterhin eine positive Entwicklung am Arbeitsmarkt."
Gerade bei den offenen Stellen spürte das AMS aber gegen Jahresende bereits ein erstes Nachlassen der Dynamik. AMS-Chef Johannes Kopf rechnet weiter damit, dass "wir im ersten Quartal bereits leicht steigende Arbeitslosenzahlen beobachten werden müssen."