Der steirische Leiterplattenhersteller AT&S hat in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2022/23 einen deutlich höheren Gewinn eingefahren. Das Konzernergebnis stieg von 62 Millionen auf 221 Millionen Euro, während sich der Umsatz von rund 1,15 Milliarden auf 1,49 Milliarden erhöhte und das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) von 262 Millionen auf 452 Millionen Euro kletterte. Einbußen gab es jedoch im dritten Quartal, wie das Unternehmen am Donnerstag in einer Aussendung berichtete.
Vor allem im ersten Halbjahr blickt das Unternehmen auf eine gute Entwicklung zurück. Der positiven Dynamik in diesem Zeitraum verdanke man die Umsatzsteigerung von 30 Prozent in den ersten drei Quartalen, ein Wachstum, das nach Unternehmensangaben von allen Geschäftssegmenten getragen wurde. Mit Blick auf das operative Ergebnis habe man neben dem Umsatzplus vor allem von günstigen Währungseffekten profitiert. Die bereinigte operative Umsatzrendite (EBITDA-Marge) stieg von 22,9 Prozent auf 30,4 Prozent. Gestiegen sind auch die Nettoinvestitionen, die sich von 436 auf 803 Millionen Euro erhöhten. Kräftig aufgestockt wurde beim Personal: Der Mitarbeiterstand (inklusive Leihpersonal) schnellte von 12.821 auf 15.376 nach oben.
"Marktumfeld im dritten Quartal deutlich eingetrübt"
"Nach der guten Entwicklung im ersten Halbjahr hat sich das Marktumfeld im dritten Quartal deutlich eingetrübt", kommentierte CEO Andreas Gerstenmayer das Ergebnis laut Mitteilung. So sah sich der börsennotierte Konzern fortan mit einer schwächelnden Nachfrage, vor allem bei IC-Substraten, konfrontiert. Im Vergleich zur Vorjahresperiode drehte das Konzernergebnis von 43 Millionen auf minus drei Millionen Euro. Rückläufig waren zudem die Umsatzerlöse (von 449 Millionen auf 419 Millionen) sowie das EBITDA (120 Millionen auf 117 Millionen). Euro.
Für das gesamte Geschäftsjahr 2022/23 ist der Ausblick getrübt. So erwarte man im vierten Quartal eine Fortsetzung des Trends, erschwerend kämen die weiterhin hohen Inflationsraten sowie Unsicherheitsfaktoren wie steigende Zinsen hinzu. Mit einem prognostizierten Umsatz von 1,8 Milliarden Euro dürfte AT&S hinter den Erwartungen zurückbleiben. "Abhängig davon, wie lange diese Marktschwäche anhält, werden wir kurzfristig reagieren – unsere langfristige Strategie bleibt aber unberührt", betonte Gerstenmayer dazu. Erbaulich sei, dass die großen Trends in Bezug auf Digitalisierung und Elektrifizierung weiter anhalten, sagte der Manager.