Die Wiener Börse hat den Handel am Donnerstag mit deutlichen Aufschlägen beendet. Der Leitindex ATX legte um 1,21 Prozent auf 3289,14 Punkte zu. Auch die europäischen Leitbörsen setzten ihren Aufwärtsschub seit dem Jahresauftakt fort. Der ATX hat im neuen Jahr 2023 in Summe bereits mehr als fünf Prozent gewonnen.
Dominierendes Thema des Handelstages waren die veröffentlichten US-Inflationszahlen. Die Inflation in den USA befindet sich weiter auf dem Rückzug und dies goutieren die Investoren. Die Inflationsrate sank im Dezember den sechsten Monat in Folge und liegt nun bei 6,5 Prozent, im Dezember lag sie noch bei 7,1 Prozent. Das gibt der amerikanischen Notenbank Fed Spielraum, ihren Kampf gegen die Inflation etwas moderater zu führen. "Das Thema Inflation verliert an Brisanz und die Fed kann weiter einen Gang zurückschalten", kommentierte ein Volkswirt die US-Preisdaten. Auch die Kerninflation, die schwankungsanfällige Preise von Energie und Lebensmitteln ausblendet, ging weiter zurück. Bankvolkswirte hatten mit der Entwicklung gerechnet.
Am Wiener Aktienmarkt legten die Schwergewichte Voestalpine und Verbund deutlich um 3,4 bzw. 3,3 Prozent zu. Unter den Banken verteuerten sich Erste Group um starke 2,5 Prozent. Die Aktionäre der Raiffeisen Bank International konnten ein Plus von einem Prozent verbuchen. Bawag gaben hingegen um 0,7 Prozent nach.
Deutsche DAX über 15.000 Punkte
Auch die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag einheitlich mit Kursgewinnen geschlossen. Der Euro-Stoxx-50 stieg um 0,66 Prozent auf 4126,68 Punkte. Der DAX in Frankfurt notierte zu Handelsschluss mit 15.058,30 Punkten und plus 0,74 Prozent. Der FTSE-100 der Börse London stieg um 0,89 Prozent und schloss bei 7794,04 Punkten.
Ein Branchenvergleich in Europa zeigte Rohstoffwerte, Öl-Titel und Versorger unter den größeren Gewinnern. Unter den Ölwerten stiegen Eni im Euro-Stoxx-50 um 1,2 Prozent und Totalenergies legten 1,1 Prozent zu.
Die Entwicklung der Inflationsrate gibt der US-Notenbank Fed Spielraum, ihren Kampf gegen die Inflation etwas gelassener zu führen. Der regionale Fed-Chef von Philadelphia, Patrick Harker, sprach sich am Donnerstag zwar für weitere Zinsanhebungen aus. Allerdings votierte er für Zinsschritte um je 0,25 Prozentpunkte. Das ist ein geringeres Tempo, als die Fed es im vergangenen Jahr an den Tag gelegt hatte.