"Die Informationsschreiben sind bereits bei vielen Betrieben eingelangt“, bestätigt der Klaus Friedl, stellvertretender Bundesobmann des Fachverbands Gastronomie. Der Inhalt der Briefe: Österreichs Bier-Marktführer „Brau Union“ (u. a. mit Marken wie Puntigamer, Gösser, Zipfer, Schleppe, Villacher) kündigt mit Februar neuerlich eine Erhöhung der Preise an – im Schnitt um satte 9,5 Prozent. Bereits im Herbst sei es zu einer Preissteigerung von fast acht Prozent gekommen, so Friedl. „Die Preisspirale dreht sich bei der Warenbeschaffung immer schneller, die Sprünge sind enorm, das bereitet uns Kopfzerbrechen“. Das sei für die Gastronomie und ihre Gäste schwer zu verdauen und „in der Kalkulation alles andere als einfach, aber letztlich betriebswirtschaftlich unumgänglich, Preissteigerungen an die Gäste weiterzugeben“.

"Mehr Flaschenbier, weniger vom Fass"

Die „Brau Union“ argumentiert die Erhöhung gegenüber den „Oberösterreichischen Nachrichten“ mit „großen Herausforderungen angesichts der weltweiten Kostensteigerungen“ – von Energie- bis Rohstoffpreisen. Für viele Wirte stelle sich indes die bange Frage, „ob das unsere Gäste, die ja ebenfalls in vielen Lebensbereichen massiv von der Teuerung betroffen sind, noch mittragen können oder ob wir dadurch Kunden verlieren“, sagt Friedl. Insbesondere in ländlichen Regionen könnte das die Betriebe noch weiter in Bedrängnis bringen. Ein Trend dürfte sich aus seiner Sicht jedenfalls verstärken: Aufgrund der Preissituation würden Gastro-Unternehmen verstärkt auf das im Einkauf günstigere Flaschenbier setzen – zulasten von frisch gezapftem Fassbier. Auch das sei für die Gasthauskultur keine erfreuliche Entwicklung, so Friedl.