Die mit voraussichtlich 8,5 Prozent höchste Inflation seit fast 50 Jahren hat dem österreichischen Staat nach Berechnungen der Agenda Austria im vergangenen Jahr Mehreinnahmen von 6,1 Milliarden Euro beschert. Der größte Teil davon stammte aus höheren Mehrwertsteuereinnahmen. Auf der anderen Seite hatte der Staat durch die gestiegenen Preise aber auch Mehrausgaben von 3,9 Milliarden Euro – dazu zählen etwa höhere Beamtenbezüge oder der Zinsendienst.
Mit 2,6 Milliarden Euro zusätzlich beziffert der wirtschaftsliberale Thinktank das durch die gestiegenen Preise erhöhte Mehrwertsteueraufkommen. Weitere große Brocken waren die infolge der Inflation um eine Milliarde Euro höhere Lohn- und Einkommensteuer sowie die um 1,8 Milliarden Euro gestiegenen Sozialversicherungsbeiträge.
"... wenn man keine Fördergießkannen beschließt ..."
"Alles in allem sorgt die Inflation dafür, dass der Staat im vergangenen Jahr rund zwei Milliarden besser abgeschlossen hat", sagt Agenda-Austria-Ökonom Marcell Göttert. "Damit steht viel Geld für Anti-Teuerungsmaßnahmen zur Verfügung, wenn man keine Fördergießkannen beschließt."
Die Anti-Teuerungsmaßnahmen, die der Staat im vergangenen Jahr beschlossen hat, haben ihn nach Berechnungen der Agenda Austria 2022 ca. 6,8 Milliarden Euro gekostet.