Knapp 10.000 Jobs bei Amazon, 11.000 Arbeitsplätze bei Facebook-Mutter Meta, 1000 Stellen bei Microsoft, 6000 bei HP.
Es sind große und nach wie vor ungewöhnliche Zahlen, die dieser Tage aus dem Silicon Valley in die Welt schwappen. Ungewöhnlich, weil sie Abbau- anstelle von Aufbauplänen entstammen. Zeigte das Wachstumsbarometer für die großen Technologiekonzerne in den letzten Jahren beständig nach oben, stellen sich einige jetzt auf magerere Zeiten ein. Steigende Inflation und die deutliche wirtschaftliche Eintrübung machen auch den Wachstumskaisern der jüngeren Geschichte zu schaffen. Beim Personal setzen sie deswegen den Rotstift an.
100.000 Gäste werden erwartet
In Las Vegas soll das ab morgen freilich nur eine Randnotiz sein. Zum Beginn der alljährlichen Messe "Consumer Electronics Show" soll die Strahlkraft technologischer Innovation im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. Fiel die Messe 2021 im Zuge der Coronapandemie aus, soll sie nach einem verhaltenen Start im Vorjahr heuer wieder deutlich größer ausfallen. 2400 Aussteller sind angemeldet – auf 186.000 Quadratmetern Fläche werden sie ihre neuesten Produkte und Produktvisionen bis inklusive Sonntag mehr als 100.000 Besucherinnen und Besuchern präsentieren.
Ein besonderer Fokus wird auch heuer wieder den Entwicklungen in der Automobilindustrie gelten. Die Anziehungskraft der CES ist hier schon seit Längerem groß, da die digitale Vernetzung in der Mobilitätsbranche weiterhin rasant zunimmt. Hinzu kommt, dass eigenständige Automessen derzeit keinen leichten Stand haben, so wurde die Detroit Motorshow in den Sommer verlegt, der Genfer Autosalon fällt heuer abermals ins Wasser.
BMW und Stellantis (u. a. Fiat, Chrysler, Citroën, Peugeot) werden jeweils mit ihren Vorstandschefs Oliver Zipse bzw. Carlos Tavares in Las Vegas vertreten sein, was den Auftritten mehr Gewicht verleihen soll. Von Stellantis werden etwa seriennahe, elektrische Konzeptfahrzeuge in der Pick-up-Klasse erwartet. BMW legt den Fokus auf das voll vernetzte Auto der Zukunft.
Technologische Innovation gibt es freilich nicht nur auf der Straße, sondern auch am Wasser. So zeigt das schwedische Jungunternehmen Candela die neueste Variante seines elektrisch betriebenen Schnellboots mit Tragflügelsystem. Die Wasserreibung soll dadurch um 80 Prozent reduziert werden, verspricht das Start-up. Die Zahl 49 beschwört in Las Vegas wiederum der südkoreanische Tech-Riese Samsung. 49 Zoll misst die gigantische Diagonale des explizit auf Videospielaffine ausgerichteten Bildschirms "Odyssey OLED G9".
Zugleich versuchen Samsung und Co., die CES zu nutzen, um Werbung für ihre Falt-Technologie zu machen. Die Konzerne investierten massiv in Fertigungsanlagen, jetzt müssen die Produkte freilich auch zu den Kunden gebracht werden. Das roll- und faltbare "Flex Hybrid"-Display, vorerst ein Prototyp, will Samsung etwa als künftig essenziellen Baustein von modernen Laptops positionieren. Konkurrent LG wiederum zeigt auf der CES das Konzept eines 8-Zoll-Smartphone-Bildschirms, der sich nach hinten und vorne falten lässt. Schon in der Jetztzeit angekommen, in Las Vegas aber in neuer Ausführung: Die Timekettle-Ohrhörer, die mit künstlicher Intelligenz ausgestattet sind und in Sekundenschnelle Sprachen erkennen und übersetzen sollen.