Um die thermische Sanierung noch attraktiver zu machen, hebt das Klimaministerium die Förderbeträge 2023 an. Die Fördersätze steigen von maximal 30 auf maximal 50 Prozent, weiters werden die Sanierungspauschalen angehoben. Der Zeitraum zwischen Registrierung und Antragstellung wird von bisher sechs auf 12 Monate ausgeweitet, um der hohen Nachfrage und Lieferengpässen gerecht zu werden. Bis 2026 werden nahezu zwei Milliarden Euro zur Verfügung gestellt.
Das teilte das Klimaministerium am Dienstag mit. Die Pauschalen für die thermische Sanierung werden erhöht, für eine umfassende Sanierung können nun bis zu 14.000 Euro an Förderung beantragt werden. Der "Raus aus Gas"-Bonus für den Tausch einer Gasheizung bleibt hingegen unverändert bei 9500 Euro, beim Tausch einer Ölheizung gibt es weiterhin 7500 Euro. Neben den Förderungen des Bundes gibt es zusätzliche Förderangebote der jeweiligen Bundesländer.
Mehr Aufklärungsmaßnahmen gefordert
In Österreich werden derzeit rund 40.000 der privaten Einheiten saniert, das sind rund ein Prozent der Haushalte, berichtete das Ö-1-Journal am Dienstag. Für Robert Schmid, Chef der gleichnamigen Industrieholding, zu der unter anderem auch Baumit und Austrotherm zählen, ist das zu wenig. Die Zahl müsse sich verdoppeln. "Es hat ja keinen Sinn, dass wir Energie einsparen und die Häuser ertüchtigen in den nächsten 40 Jahren, das muss in den nächsten fünf bis zehn Jahren passieren", sagte Schmid in dem Beitrag. Er plädiert zudem für mehr Aufklärungsmaßnahmen für die Bevölkerung.
Zustimmung für die Maßnahme des Ministeriums kam von der Bau-Gewerkschaft, die sich allerdings noch höhere Förderungen gewünscht habe, berichtete Ö 1 weiter. Trotzdem könnte die Sanierungsquote damit deutlich gesteigert werden, so der Bau-Gewerkschafter Josef Muchitsch.
98.138 Anträge und Registrierungen im Vorjahr
Im Vorjahr 2022 gab es laut Ministerium 98.138 Anträge und Registrierungen für Förderungen für Sanierungen, davon waren 80 Prozent Heizungstäusche von Privatpersonen. Für die Förderung "Raus aus Öl und Gas" gab es 20.816 Registrierungen von Einfamilienhäusern, beim mehrgeschossigen Wohnbau waren es 5665. Bei Förderungen für die thermische Gebäudesanierung entfielen 11.556 auf Einfamilienhäuser, 455 auf den mehrgeschossigen Wohnbau und 864 auf Betriebe.