Der Handelsverband zieht eine zwiespältige Bilanz nach dem Weihnachtsgeschäft. Dieses sei zwar nominell gut verlaufen, die Inflation würde die Zuwächse gegenüber den Vorjahren aber gänzlich aufzehren, wie der Verband in einer Aussendung schreibt. "Gleichzeitig steigen Personalkosten, Mieten und Energiekosten – was uns vor große Herausforderungen im Jahr 2023 stellen wird, da ab Februar die Kaufbereitschaft traditionell abnimmt", sagt Verbandsgeschäftsführer Rainer Will.

Zehn Prozent des Weihnachtsgeschäfts seien zwischen dem Heiligen Abend und Silvester umgesetzt worden und auch für den Jahresanfang erwartet man noch Umsätze, dank eingelöster Gutscheine. Diese hätten heuer mit 38 Prozent den ersten Platz bei den Geschenken belegt.

Bekleidung am beliebtesten

Am beliebtesten waren heuer ansonsten noch Bekleidung, Textilien, Schuhe und Produkte, die wärmen und alles, was festlich anmutet. Im Bereich Technik wurden eher Geräte ersetzt, bei Unterhaltungselektronik sanken die Umsätze. Die Weihnachtsmärkte konnten hingegen rund eine Milliarde Euro umsetzen. Rund 83 Prozent der Menschen ließen sich das Erlebnis nicht nehmen und tätigten auch Spontankäufe.

Das fehlt im Vorjahresvergleich dem österreichischen Online-Handel, der 2022 erstmals ein Minus von drei Prozent verkraften muss, nachdem in der Covid-19-Pandemie ein Ausnahmewachstum verzeichnet wurde. Das Niveau bleibt hoch, da viele Menschen dadurch erstmals digital gekauft haben.

Für das zweite Halbjahr 2023 hofft man dann auf eine Verbesserung der Lage. Von der Regierung werden dafür unter anderem Strukturreformen am Arbeitsmarkt gefordert. Zudem solle die Mietvertragsgebühr für den stationären Handel abgeschafft werden.