Ein Drittel der Österreicherinnen und Österreicher kauft ihre Geschenke (teilweise) erst Last Minute in der letzten Woche vor Heiligabend, so das zentrale Ergebnis der jüngsten Consumer Check-Befragung von Handelsverband und Mindtake Research. Der heimische Handel komme dieser starken Nachfrage entgegen und öffnet am Samstag vielerorts bis 13 Uhr seine Pforten. Naturblumen- und Süßwarengeschäfte dürfen bis 18 Uhr offenhalten, der Christbaumhandel hat auch am 24. Dezember an vielen Standorten noch bis 20 Uhr geöffnet.
Auch die Weihnachtsmärkte haben sich dieses Jahr als Frequenzbringer für Einkaufsstraßen und Ortskerne bewiesen, erklärt der Handelsverband in einer Aussendung. 83 Prozent aller in Österreich lebenden Menschen tätigten dadurch Spontaneinkäufe vor Ort und nutzen die Möglichkeit in weihnachtlichem Ambiente Geschenke zu besorgen.
Die "Top-Seller" zu Weihnachten
Zu den bevorzugten Waren, die dieses Jahr für Weihnachten im Einzelhandel gekauft werden, zählen Gutscheine (38 Prozent), Bekleidung (35 Prozent), Spielzeug (30 Prozent), Bücher (27 Prozent), Süßigkeiten (27 Prozent) und Parfum/Kosmetikprodukten (26 Prozent). Bemerkenswert ist, dass fast ein Zehntel der Bevölkerung komplett auf den Kauf von Geschenken verzichtet hat.
Zufrieden mit dem Geschäft
Die österreichischen Händler seien nach einem durchwachsenen Start mit dem Endspurt im Weihnachtsgeschäft zufrieden. Mit dem Erhalt der Weihnachtsgelder wurde die Stimmung besser und auch die getätigten Umsätze nahmen seither spürbar zu. "Gutscheine und auch Geldgeschenke sind im Jahr der Teuerungskrise so hoch im Kurs wie nie zuvor. Man schenkt den Liebsten damit auch gewissermaßen Freiheitsgrade. Die für das Weihnachtsgeschäft prognostizierten Dezember-Mehrumsätze von 1,36 Milliarden Euro netto dürften die Händler erreichen, wodurch man sich inflationsbereinigt auf dem Niveau der Vorjahresumsätze einpendeln wird und deutlich hinter den Umsätzen der Vorkrisenjahre liegen wird. Das hohe Gutscheinvolumen lässt uns auf gute Geschäfte im Jänner hoffen“, zieht Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will Bilanz.
22. bis 24. Dezember umsatzstärkste Einkaufstage
Im Lebensmitteleinzelhandel sind besonders der 22. bis 24. Dezember für den Verkauf von Frische-Produkte wesentlich. Hier werde mit bis zu 40 Prozent höheren Umsätzen gerechnet als an durchschnittlichen Einkaufstagen. Da der Montag nach Heiligabend ebenfalls ein Feiertag ist, ist die Verfügbarkeit der Frischware in diesem Jahr ganz entscheidend.
„Der stationäre österreichische Handel erfüllt nun noch die Wünsche der Last Minute Shopperinnen und Shopper. Ein Drittel der Konsumentinnen und Konsumenten tätigt Weihnachtsbesorgungen und Ergänzungskäufe in der letzten Woche vor dem Heiligen Abend. Am 24. Dezember haben die meisten Geschäfte bis 13 Uhr für Spontanentschlossene geöffnet“, resümiert Rainer Will in der Aussendung des Handelsverbandes.
"Weihnachtspackerl-Lawine"
Während sich das Paket-Volumen in den letzten Jahren pandemiebedingt stark vergrößerte, dürfte es sich laut Handelsverband heuer auf einem hohen Niveau eingependelt haben. In den letzten beiden Pandemiejahren sind die Paketmengen lockdownbedingt um rund 40 Prozent auf etwa 200 Millionen Pakete angestiegen. So dürfte das Paketvolumen dieses Jahr, trotz erstmaligen Umsatzrückganges im heimischen Onlinehandel, in etwa dem des Vorjahres entsprechen.
Verlagerung auf letzte Tage vor dem Fest
Traditionell verlagert sich das Geschäft in den allerletzten Einkaufstagen vor Weihnachten stärker auf den stationären Einzelhandel. Zwischen Heiligabend und Silvester werden noch rund zehn Prozent des Weihnachtsgeschäftes erwirtschaftet. Ab dem 27. Dezember werden dann Geldgeschenke eingelöst und das Gutscheingeschäft hat Hochkonjunktur bis weit in den Jänner 2023 hinein.