Die US-Notenbank Fed wird heute, Mittwoch, 14. Dezember, ihr Tempo bei den Zinserhöhungen voraussichtlich verlangsamen. Die Spanne für die Leitzinsen dürfte nach überwiegender Einschätzung von Experten um 0,50 Prozentpunkte auf 4,25 bis 4,50 Prozent steigen.
Die Fed hatte den Leitzins zuletzt viermal in Folge um 0,75 Prozentpunkte angehoben. Seit März hat die Fed die Leitzinsen bisher um 3,75 Prozentpunkte erhöht. Fed-Chef Jerome Powell hatte zuletzt signalisiert, dass die Zeit von großen Zinsschritten um 0,75 Prozentpunkte bald vorbei sei. "Der Zeitpunkt für eine Verringerung der Zinserhöhungen könnte schon auf der Dezember-Sitzung kommen", sagte er Ende November. Bereits auf der Dezember-Sitzung könne sich die Fed mit einem kleineren Schritt zufriedengeben. Schließlich hat sich der Preisauftrieb zuletzt etwas abgeschwächt. Die Notenbank will daher mit einem vorsichtigeren Vorgehen die Konjunktur nicht zu sehr abwürgen.
Höhepunkt der Inflation in den USA
Die Zinsen dürften jedoch weiter steigen. Für eine zusätzliche Erhöhung spricht der anhaltend hohe Preisauftrieb. Die Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen fiel im November auf 7,1 von 7,7 Prozent im Oktober. Es ist bereits der fünfte Rückgang in Folge und weckt Hoffnungen, dass die USA den Höhepunkt der Inflationswelle hinter sich haben. Nichtsdestotrotz liegt sie immer noch weit über dem Inflationsziel der Notenbank von zwei Prozent. Notenbankchef Powell hatte zuletzt vor einem zu frühen Ende der geldpolitischen Straffung gewarnt. Eine restriktive Geldpolitik sei noch für einige Zeit notwendig, sagte Powell.
Im Euro-Raum
Die Europäische Zentralbank (EZB) stemmt sich mit Mammut-Zinserhöhungen gegen die Rekord-Inflation im gesamten Euro-Raum. Allerding könnte wegen der teurer werdenden Kredite die Konjunktur zusätzlich gehemmt werden. An diesem Donnerstag dürfte der Leitzins von 2,00 auf 2,50 Prozent angehoben werden, erwarten Ökonomen.