44 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher erwarten laut einer aktuellen Umfrage der Erste Group, dass es im Kampf gegen die Inflation, die im November elf Prozent erreicht hat, weitere Zinsanhebungen seitens der Europäischen Zentralbank (EZB) geben wird. Und damit auch der Spar- und Kreditzinsen. Denn die Teuerung breite sich neben Treibstoff und Energie auch zusehends auf andere Bereiche des Lebens wie Gastronomie und Bekleidung aus.

Nur sechs Prozent gehen im Rahmen der Spar- und Kreditprognose der Erste Bank davon aus, dass wieder eine Senkung der Spar- und Kreditzinsen zu erwarten ist, 13 Prozent erwarten keine Änderung der derzeitigen Zinslage.

Weiter im Abwärtstrend befindet sich das Sparbuch. Obwohl es gemeinsam mit dem Bausparvertrag noch immer zu den beliebtesten Anlageformen der Österreicherinnen und Österreich zählt, verliert laut der Studie deutlich an Beliebtheit. Auch Wertpapiere wie Fonds, Aktien und Anleihen sinken wohl auch aufgrund der jüngsten Abwärtstendenz am Kapitalmarkt in der Gunst der heimischen Anleger, heißt es. Leicht gestiegen ist auch die Zahl jener, welche in den kommenden zwölf Monaten keine Geldanlage planen. Die Höhe der durchschnittlichen Veranlagungssumme steigt aber von 4900 auf 6800 Euro.

Rolle des Sparbuchs überdenken

"Man muss die Rolle des Sparbuchs neu überdenken. Einen Notgroschen, einen Puffer aufbauen – dafür ist das Sparkonto das Richtige. Darüber hinaus hat es an Attraktivität verloren. Die höheren Zinsen können dem Kaufkraftverlust durch die Inflation nicht entgegenwirken. Das heißt, das Geld am Sparbuch wird immer weniger wert. Da sollte man gegensteuern. Das funktioniert mit alternativen Investitionsmöglichkeiten besser als mit klassischen Sparformen", sagt Gerda Holzinger-Burgstaller, Vorstandsvorsitzende der Erste Bank Österreich.

Nachfrage nach Krediten sinkt

Was die Kredite anbelange, sehe man aufgrund des steigenden Zinsniveaus und des Kostenanstiegs bei Baumaterialien einen deutlichen Rückgang bei der Nachfrage an Immobilienfinanzierungen.