Die Durchschnittsmieten in Österreich sind im dritten Quartal deutlich gestiegen. Im Vergleich zum Vorquartal legten sie um 3,1 Prozent auf 8,8 Euro pro Quadratmeter zu, das war der höchste Quartalsanstieg seit Beginn der Zeitreihe 2004. Die monatliche Durchschnittsmiete inklusive Betriebskosten lag damit laut Statistik Austria bei 588 Euro pro Hauptmietwohnung. Die Betriebskosten lagen im Schnitt bei 153 Euro pro Wohnung. Die Mietkosten beziehen sich hochgerechnet auf 1,7 Millionen Hauptmietwohnungen in Österreich.

Richtwertmietzins erhöht

399.200 Haushalte sind von der heurigen Anpassung des Richtwertmietzinses betroffen. Im April 2022 wurde dieser um sechs Prozent erhöht. Der Richtwertmietzins ist eine gesetzliche Obergrenze des Hauptmietzinses und betrifft alle Mietwohnungen, die vor 1953 errichtet worden sind und einen Mietvertrag nach dem 28. Februar 1994 abgeschlossen haben. Für die vom Richtwertmietzins betroffenen Haushalte stieg die Miete inklusive Betriebskosten im dritten Quartal 2022 um vier Prozent zum Vorquartal auf zehn Euro pro Quadratmeter an.

Bei privater Hauptmiete auf dem freien Markt – also ohne Richtwertmietzins – erhöhte sich die Miete mit Betriebskosten um 3,4 Prozent auf 10,3 Euro pro Quadratmeter. Von der Steigerung waren laut Statistik Austria 468.100 Haushalte betroffen.

Bei den Gemeindewohnungen gingen die Mieten inklusive Betriebskosten um 3,8 Prozent auf 7,5 Euro pro Quadratmeter nach oben. Wiener Gemeindewohnungen unterliegen dem Richtwertmietzins, das erklärt den hohen Anstieg. Genossenschaftswohnungen verzeichneten eine Mieterhöhung inklusive Betriebskosten um 1,2 Prozent auf 7,7 Euro pro Quadratmeter.