Die börsennotierte Vienna Insurance Group (VIG) hat heute den Wechsel an der Spitze fixiert. Vize-Konzernchef Hartwig Löger, Ex-Finanzminister und Kurzzeit-Kanzler für die ÖVP und davor UNIQA-Österreich-Chef, wird ab Juli 2023 neuer Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor der Vienna Insurance. Der Aufsichtsrat hat die neue Vorstandskonstellation heute einstimmig beschlossen. Er folgte damit dem Vorschlag des Nominierungsausschusses des Aufsichtsrats vom September 2022.
Der bisherige VIG-Vorstand Peter Höfinger wird neuer Generaldirektor-Stellvertreter und Vize-Vorsitzender des Vorstands, wie der Versicherungskonzern am Dienstag mitteilte. Weitere Mitglieder des Vorstands sind unverändert Finanz- und Risikovorständin Liane Hirner, Gerhard Lahner, Gábor Lehel und Harald Riener. Alle Vorstandsmandate laufen bis 30. Juni 2027. Der VIG-Vorstand wird damit von derzeit acht auf künftig sechs Mitglieder verkleinert.
Die langjährige VIG-Chefin Elisabeth Stadler und Peter Thirring werden auf eigenen Wunsch ihre bis 30. Juni 2023 laufenden Mandate wegen geplanter Pensionsantritte nicht mehr verlängern.
"Stabilität und Kontinuität"
"Mit der frühzeitigen Festlegung der Zusammensetzung des Vorstands ab 1. Juli 2023 zeigen wir nicht nur jene Stabilität und Kontinuität, für die die VIG-Gruppe steht. Das qualifizierte und fachlich breit aufgestellte Vorstandsteam ergänzt sich hervorragend und ist sehr gut eingespielt", erklärte VIG-Aufsichtsratsvorsitzender Günter Geyer in der Pressemitteilung.
Löger war im Jänner 2021 in den VIG-Vorstand eingezogen. Von 2011 bis November 2017 war er CEO der zur UNIQA-Gruppe gehörenden UNIQA Österreich. Davor arbeitete er unter anderem bei der Allianz in der Steiermark und für die Grazer Wechselseitige sowie von 1997 bis 2002 als Vertriebsleiter bei der zur VIG gehörenden Donau Versicherung. Zwischen seinen Tätigkeiten im Versicherungsbereich war Löger kurz aber hochrangig in der Politik aktiv. Im Dezember 2017 wurde er vom damaligen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zum Finanzminister gekürt. Die Position behielt er bis Mai 2019. Nach dem Misstrauensantrag gegen die Kurz-Regierung war er im Zuge der Umbildung der Regierung eine Woche lang Vizekanzler und dann noch einmal eine Woche lang Bundeskanzler bis zur Angelobung der Übergangsregierung unter Brigitte Bierlein.