Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Zinsen in den vergangenen Monaten von null auf zwei Prozent angehoben. Kreditkunden spüren die höheren Zinsen bereits, für Sparer hat sich dagegen noch nicht viel getan. Die Arbeiterkammer (AK) fordert die Banken auf, die höheren Leitzinsen auch an Sparer weiterzugeben und untermauert ihre Forderung mit einem Überblick über die Sparzinsen bei Instituten in Österreich.

"Insbesondere die Zinsen für täglich fällige Sparbücher, Sparcards und Sparkonten schrammen noch immer an der Null-Prozent-Grenze, obwohl aufgrund der Anhebung der Leitzinsen mehr drinnen ist", sagte AK Konsumentenschützerin Gabriele Zgubic.

0,001 und 0,375 Prozent

Für ein täglich fälliges Sparbuch lägen die Zinsen laut dem AK-Sparzinsentest unter 28 Banken für Neukundinnen und Neukunden zwischen 0,001 und 0,375 Prozent, bei Sparcards und Sparkonten mit täglicher Fälligkeit seien es zwischen 0,01 und 0,125 Prozent.

Beim Online-Sparen sind für Neukunden teils deutlich höhere Zinsen möglich, allerdings sind höhere Zinsen oft an Nebenbedingungen geknüpft. So können Neukunden bei der Santander Consumer Bank mit 2 Prozent Zinsen rechnen, allerdings nur für die ersten drei Monate. Die Kommunalkredit bietet 1,25 Prozent Zinsen fürs Online-Sparen, aber erst ab einer Mindestsparsumme von 10.000 Euro.

Mehr Zinsen mit Bindung

Bei weniger flexiblen Sparangeboten sind bis zu 2,30 Prozent an Zinsen möglich, wenn man sein Geld für 12 Monate bindet und sogar bis maximal 3,00 Prozent für eine Bindung für 60 Monate.

Die AK rät Sparern, Bindungsfristen für bestehende Sparbücher zu überprüfen und – im Fall von variabel verzinsen Spareinlagen – gegebenenfalls Zinsen nachtragen zu lassen. Vorsicht sei dagegen bei der Auflösung eines Sparbuchs geboten, da es hier zu Spesen kommen könne. Vor allem bei Sparbüchern mit Bindung reduziere eine vorzeitige Auflösung den Zinsertrag.