In Kärnten sind 35.000 Menschen im Handel beschäftigt, davon sind zwei Drittel Frauen und 60 Prozent arbeiten Teilzeit. Das heißt, wie GPA-Handelssekretär Günther Granegger erklärt, dass der Lohn angesichts der Inflation bei den meisten ohnehin kaum mehr fürs Leben reicht. "Aber trotzdem blockieren die Arbeitgeber, die in der Pandemie satte Gewinne gemacht haben, einen fairen Gehaltsabschluss. Das hat uns sehr erzürnt", sagt Granegger. Vor allem die von den Handelsbetrieben angebotene Einmalzahlung bringe den Gering-Verdienern wenig.
Am Dienstag ist, wie berichtet, die vierte Verhandlungsrunde gescheitert. Für die Gewerkschaft ist das offenbar keine große Überraschung. Sie hat bereits in der Vorwoche erste Weichen für Warnstreiks am 2. und 3. Dezember gestellt. "Die Arbeitgeber hören derzeit nur das Klingeln der Weihnachtskassen und vergessen dabei auf ihre Beschäftigten und deren Wertschätzung", ärgert sich Granegger. Er macht deutlich, dass man sich nicht unter einer Abgeltung der durchschnittlichen Inflation von 6,9 Prozent zufriedengeben werde. Immerhin seien auch bei den Metallern, im Öffentlichen Dienst und in der Sozialwirtschaft faire Abschlüsse gelungen.
Warnstreiks
Für kommenden Donnerstag und Freitag sind Betriebsversammlungen geplant, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über den aktuellen Stand zu informieren. "In diesen Betriebsversammlungen werden auch die Beschlüsse für einstündige Warnstreiks gefasst", skizziert Granegger die nächsten Schritte. Am 28. November wird es zudem für die Betriebsrätinnen und Betriebsräte eine Streikschulung geben.