Der Chef der führenden Kryptowährungsbörse Binance, Changpeng Zhao, fordert angesichts der jüngsten Entwicklungen nach dem Zusammenbruch der Handelsplattform FTX klare Vorschriften für die Branche. "Wir sind in einem neuen Geschäftsfeld, wir haben in der vergangenen Woche gesehen, wie verrückt die Dinge geworden sind", sagte Zhao beim G20-Treffen auf Bali am Montag.
"Wir brauchen einige Regulierungen, wir müssen das richtig machen, wir müssen das auf solide Beine stellen." Die Branche habe die gemeinsame Aufgabe, die Verbraucher zu schützen. Es sei nicht allein Aufgabe der Regulierungsbehörden.
Kryptowährungen unter Druck
FTX – mit Sitz auf den Bahamas – hatte am Freitag in den USA Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragt. Binance hatte zuvor nach einer umfassenden Betriebsprüfung Abstand von einem Kauf der Sparte FTX.com des Rivalen FTX genommen. Die Notlage von FTX versetzte den Kryptowährungsmarkt in Turbulenzen. Die älteste und wichtigste Cyber-Devise Bitcoin und die Nummer zwei, Ethereum, verloren in den vergangenen Tagen deutlich an Wert. Bitcoin stand zuletzt bei rund 16.730 US-Dollar und Ethereum bei rund 1258 US-Dollar.
In den USA wurden Forderungen nach einer strengeren Regulierung der Branche lauter. Dabei war es gerade der Gründer von FTX, Sam Bankman-Fried, der vor der Pleite seines Unternehmens noch massiv gegen strengere Regeln lobbyiert hat. Er hat bei der vor kurzem stattgefundenen Kongresswahl sowohl Kandidaten der Demokraten als auch der Republikaner finanziell unterstützt, die einer Regulierung des Kryptomarktes kritisch gegenüberstehen.