Seit 2007 gibt es das New-Alpe-Adria-Netzwerk (NAAN), das mittlerweile zehn Wirtschaftskammern aus Österreich, Italien, Slowenien und Kroatien repräsentiert. Neben Wirtschaftsmissionen und der Förderung grenzüberschreitender Beziehungen von Unternehmen findet ein Mal pro Jahr eine Präsidentenkonferenz statt, um die Weichen für die weitere Zusammenarbeit zu stellen.
Derzeit hat zwar die Kärntner Wirtschaftskammer den Vorsitz inne, doch die Tagung fand gestern in Venedig statt. "Die zehn Mitgliedskammern repräsentieren rund eine Million Mitgliedsbetriebe", strich Kärntens Wirtschaftskammer-Direktor Meinrad Höfferer hervor. Das sei eine namhafte Größe, die man auch bei Verhandlungen in Brüssel mit der EU in die Waagschale legen könne. Die EU-Mittel für die weitere Zusammenarbeit von NAAN sind bereits bis 2027 gesichert.
Dass NAAN ein tragfähiges Netzwerk sei, habe sich besonders in der Covid-Krise gezeigt, erklärte Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl. Dem grenzüberschreitenden Austausch sei es zu verdanken, dass trotz Pandemie Produktion und Warenströme aufrecht gehalten werden konnten. Doch es gibt keine Verschnaufpause, denn auch die aktuellen Herausforderungen sind groß. Auswirkungen des Ukraine-Krieges, Energiekosten, Arbeitskräftemangel und Logistik waren daher Hauptthemen der diesjährigen Tagung. "Wir haben keinen Zauberstab, aber einige Pläne", sagte Mario Pozza, Präsident der italienischen Handelskammer. Besonders wichtig seien unter anderem Alternativen zu bestehenden Transportwegen von den Adria-Häfen nach Norden. Eine zentrale Rolle spielt der Zollfrei-Korridor zwischen dem Logistik-Center in Fürnitz und dem Hafen Triest, dessen regulärer Betrieb im kommenden Jahr starten soll.