Die Raiffeisenbank International (RBI) hat am Abend starke Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt und den Ausblick angepasst. Der Konzerngewinn nach neun Monaten des Jahres lag bei 2,8 Milliarden Euro, in der Vorjahresperiode war es knapp mehr als eine Milliarde gewesen. Rechnet man das Geschäft in Russland und Weißrussland sowie den Verkaufserlös des Bulgarien-Geschäfts heraus, bleiben 811 Millionen Euro Gewinn übrig, teilte die Bank am Mittwochabend mit.
Der Zinsüberschuss der ersten drei Quartale lag mit 3,6 Milliarden Euro um die Hälfte höher als in der Vorjahresperiode und soll im Gesamtjahr auf 4,8 Milliarden Euro steigen. Der Ausblick wurde damit leicht erhöht. Der Provisionsüberschuss hat sich auf 2,68 Milliarden Euro fast verdoppelt, im Gesamtjahr rechnet die RBI nun mit 3,7 Milliarden Euro. Hier war vor drei Monaten noch mit 2,7 Milliarden Euro gerechnet worden.
In Russland Kredite reduziert
CEO Johann Strobl weist in einer Aussendung darauf hin, dass die Raiffeisenbank in Russland ihr Kreditvolumen um ein Viertel reduziert habe. "Unsere intensive Arbeit an der Bewertung der strategischen Optionen für die Zukunft der Raiffeisenbank Russland bis hin zu einem sorgfältig gesteuerten Ausstieg aus Russland setzen wir konsequent fort", so Strobl. Ohne Russland und Weißrussland lag der Zinsüberschuss der ersten neun Monate bei 2,4 Milliarden Euro, der Provisionsüberschuss bei 1,28 Milliarden Euro.
Stabiles Kreditvolumen
Die RBI geht im vierten Quartal von einem stabilen Kreditvolumen aus, mit weiterhin selektivem Wachstum in Zentral- und Südosteuropa. Die Kosten als Anteil der Einnahmen (Cost/Income Ratio) sollen bei etwa 40 Prozent liegen, die harte Kernkapitalquote zum Jahresende über 14 Prozent. Das Ziel für die harte Kernkapitalquote wird ab Jänner 2023 auf 13,5 Prozent und für Jahresende 2023 auf 14 Prozent erhöht. Die mittelfristigen Ziele für Return on Equity und Ausschüttungsquote werden aufgrund der gegenwärtigen Unsicherheiten in Osteuropa ausgesetzt, teilte die RBI am Mittwochabend mit.