Im Vorjahr wurde Merkur zu Billa plus und im Sommer hat die Rewe Group den ersten rein veganen Billa-Supermarkt in Wien eröffnet. Nun folgt der nächste Streich: Billa-Vorstand Brian Beck präsentierte am Donnerstag den ersten Billa-Kaufmann in Österreich. Es handelt sich um Marko Miskovic, der zuvor bereits jahrelang für Rewe tätig war. Sein Markt befindet sich in der niederösterreichischen Gemeinde Gloggnitz. Doch das ist nur der Anfang, wie Beck bei einem Pressegespräch betont. Bis Jahresende sollen noch zwei weitere Billa-Märkte auf das Kaufleute-Modell umgestellt werden. Ende 2026 sollen es österreichweit sogar 100 Billa-Kaufleute geben. "Das ist ein nächster Meilenstein auf unserem Weg zu Nummer eins", streicht Beck hervor, der auch auf die "genossenschaftliche Historie" der Rewe-Gruppe verwies. Bisherige Billa- und Billa-plus-Marktleiter seien ein Teil der Zielgruppe für den Schritt in die Selbständigkeit. 

Startkapital

Allerdings müssen sie neben Berufserfahrung auch ein entsprechendes Startkapital mitbringen. Ein "niedriger, fünfstelliger Betrag" sei laut Beck erforderlich. Kauffrau oder Kaufmann gründen gemeinsam mit Billa das Unternehmen, wobei die Kaufleute 80 Prozent am Unternehmen halten. Billa unterstütze die Unternehmer bei Personalabrechnung, Buchhaltung und mit Aktionen. Der Kaufmann und die Kauffrau haben bei Personalwahl und Sortiment jedoch Gestaltungsspielraum. Denn die "persönliche Note" mache viel aus, betont der Billa-Vorstand.

Das neue Kooperationsmodell stellt keine Konkurrenz zu dem Modell der Adeg-Kaufleute dar. "Das sind zwei unterschiedliche Kooperationsmodelle", betont Beck.