Neben Polit- und Wirtschaftsspitzen zeigen sich im Gespräch mit der Kleinen Zeitung auch Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur tief betroffen vom Ableben von Dietrich Mateschitz. Musiker Hubert von Goisern erinnert sich: "Dietrich Mateschitz war visionär wie kaum jemand aus meinem Bekanntenkreis. Und das will etwas heißen, bewege ich mich doch vornehmlich im Umfeld kreativer Menschen. Und ja: er war kein Heiliger, aber nahe dran. So manche die als solche gelten, können ihm in Sachen humaner Gesinnung nicht das Wasser reichen. Dass heute im tibetischen Kloster Rikon Gebete für ihn gesprochen werden, zeigt die Wertschätzung auch außerhalb der Welt des Sports."

Auch Schauspieler Tobias Moretti betont: "Das Phänomen Didi ist nicht mit dem üblichen Erfolgsprinzip zu umreißen. Er war ein genialer Motivator, hat an junge Menschen mit Ideen geglaubt, und konnte Begabungen aus ihnen herauskitzeln, und sie über ihre geglaubten Möglichkeiten hinaus provozieren. Ein Menschenfreund und Kulturerhalter. Ich bin traurig, aber dankbar, dass wir ihn gehabt haben."

VolksRock'n'Roller Andreas Gablier erinnert sich mit diesen Worten an Mateschitz zurück: "In tiefer Dankbarkeit ein Stück deines so großen Weges mit dir zu gehen! Die Erinnerungen an unsere gemeinsamen Meilensteine und deine einzigartige Großzügigkeit werden immer einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen haben. Du hast mein Leben bereichert. Pfiat di Gott, lieber Didi. Dein Werk bleibt."

"Sein Lebensweg, einfach beeindruckend"

"Dietrich Mateschitz hat von Österreich aus ein weltweit bekanntes und erfolgreiches Unternehmen aufgebaut, mit ihm ist aber auch ein großer Förderer des heimischen Spitzen- und Extremsports von uns gegangen", zeigt sich Bundespräsident Alexander Van der Bellen tief betroffen. "Mateschitz hat Österreichs Unternehmens- und Sportlandschaft geprägt, wie wenig andere in unserem Land. Sein Lebensweg war für viele Österreicherinnen und Österreich einfach beeindruckend." Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) betont: "Mit dem Tod von Didi Mateschitz verliert Österreich nicht nur einen der erfolgreichsten Unternehmer und einen großen Innovator, sondern auch einen Menschen, der sich Zeit seines Lebens in höchstem Maße für soziale und gesellschaftliche Zwecke engagiert hat." Mateschitz werde "als einer der wichtigsten und prägendsten österreichischen Unternehmer für immer in Erinnerung bleiben".

Drexler: "Eine einzigartige Weltmarke etabliert"

Auch die steirische Politspitze zeigt sich über den Tod von Dietrich Mateschitz "tief bestürzt", wie Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) und Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang (SPÖ) Sonntagfrüh in einer gemeinsamen Erklärung betonen. "Was er für unsere Heimat, die Steiermark, geleistet hat, wird für immer unvergessen bleiben. Seine Leistungen werden über Jahrzehnte und Generationen Bestand haben und unser Land nachhaltig prägen", so Drexler unter Verweis auf die internationalen Erfolge, die "auch stets seiner Heimat zugutegekommen sind und dies über sein Ableben hinaus tun werden".

Dietrich Mateschitz habe mit Red Bull "eine einzigartige Weltmarke etabliert. Er hat unter anderem Sportlerinnen und Sportler gefördert, ganze Sportarten in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt und mit der "Wings for Life"-Stiftung der Querschnittslähmung den Kampf angesagt". Er habe "unendlich viele wertvolle Impulse nach Österreich, in die Steiermark und insbesondere in die Region Murtal gebracht". Es sei auch "der Verdienst von Dietrich Mateschitz, dass bei jedem Sieg von Red Bull Racing auf den Formel-1-Strecken in aller Welt die Österreichische Bundeshymne erklingt".

Der Ehrenring des Landes Steiermark (verliehen 2014) war die einzige Ehrung, die Dietrich Mateschitz je angenommen hat. Alt-Landeshauptmann Franz Voves erinnert sich anlässlich des Todes an den Red-Bull-Chef: ,,Seine Liebe zur Heimat wird insbesondere den Menschen im Murtal in ewiger Dankbarkeit in Erinnerung bleiben. Den Ehrenring des Landes Steiermark nahm er – im kleinsten Familien- und Freundeskreis – mit Tränen der Gerührtheit entgegen. Ein Milliardär, der auch Menschlichkeit zeigte.“

"Ein Milliardär, der auch Menschlichkeit zeigte"

Der Ehrenring des Landes Steiermark (verliehen 2014) war übrigens die einzige Ehrung, die Dietrich Mateschitz je angenommen hat. Alt-Landeshauptmann Franz Voves erinnert sich anlässlich des Todes an den Red-Bull-Chef: ,,Seine Liebe zur Heimat wird insbesondere den Menschen im Murtal in ewiger Dankbarkeit in Erinnerung bleiben. Den Ehrenring des Landes Steiermark nahm er – im kleinsten Familien- und Freundeskreis – mit Tränen der Gerührtheit entgegen. Ein Milliardär, der auch Menschlichkeit zeigte.“

Alt-Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer zum Ableben: ,,Er hat nie vergessen, woher er kommt. Er hat sich liebevoll um seine Mutter gekümmert, die 100 Jahre wurde, und er hat Hunderte Millionen in sein Heimatland investiert. Ein Ehrensteirer, dem wir überaus dankbar sind.“
Landeshauptmann Christopher Drexler: „Was er für unsere Steiermark geleistet hat, wird unvergessen bleiben. Seine Leistungen werden über Jahrzehnte und Generationen Bestand haben und unser Land nachhaltig prägen.“

"Stets unvergessen"

Die Steiermark verliere "einen ihrer größten Söhne, der international höchst erfolgreich und trotzdem bis zuletzt seiner Heimat immer treu verbunden war. Wir verlieren einen großen Unternehmer. Einen großen Unterstützer und Ermöglicher". Landeshauptmann-Stv. Anton Lang unterstreicht: "Mit Dietrich Mateschitz ist ein großer Steirer von uns gegangen, dessen Leistungen für unser Bundesland stets unvergessen bleiben werden. Seine Erfolge weit über die Grenzen Österreichs hinaus sind stets auch der Steiermark zugutegekommen." Mit der Wiederbelebung der Rennstrecke in Spielberg habe er es geschafft, "abertausende Motorsportfans in die Steiermark zu lotsen". Dietrich Mateschitz habe aber auch darüber hinaus viel Geld in Projekte in der Region Murtal investiert und nicht nur damit vieles geschaffen, was weit über seinen Tod hinaus bleiben wird.

"Ein großartiger Unternehmer ist von uns gegangen"

Die Todesnachricht sorgt auch in der steirischen Wirtschaft für Trauer und Betroffenheit, betonen der steirische Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk und Direktor Karl-Heinz Dernoscheg: "Seine Leistungen und Verdienste als Unternehmer, aber auch für die Menschen hier in unserer Heimat können gar nicht hoch genug eingeschätzt werden." Mit Dietrich Mateschitz verliere man "einen großartigen Menschen, der die Grenzen des Machbaren immer wieder – im positiven Sinn – neu gesetzt hat". Seine Leidenschaft für den Sport, aber auch seine Wertschätzung und Unterstützung für handwerkliche Skills seien einzigartig gewesen.

Weitere Reaktionen

"Mit Dietrich Mateschitz verliert Österreich auch einen Medienpionier, der mit seinem strategischen Genie und seiner Hartnäckigkeit ServusTV zu einer nicht mehr wegzudenkenden Marke am Medienstandort Österreich gemacht hat", sagte ORF-Generaldirektor Roland Weißmann. "ORF und Red-Bull-Media-House sind in den vergangenen Jahren zu respektvollen Partnern, etwa bei der Formel 1, bei Europa- und Conference-League, der Fußball-WM 22 und der EURO 24, sowie bei Großereignissen wie dem Stratos-Sprung, geworden – auch und gerade wegen Dietrich Mateschitz' persönlichem Engagement. Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt seiner Familie."

"Als erfolgreicher Unternehmer und Visionär hat er den Wirtschaftsstandort geprägt und mit der Gründung der Red-Bull-Gruppe eine beispiellose, internationale Erfolgsgeschichte begründet", erklärte FPÖ-Chef Herbert Kickl. Auch im Sportbereich – vom Motorsport bis hin zu Extremsportarten – bleiben seine großartigen Leistungen genauso unvergessen, wie sein großes soziales Engagement und sein gewichtiger Beitrag für die Medienvielfalt in Österreich. Ich verneige mich daher in tiefstem Respekt vor seiner Persönlichkeit und seinem vielschichtigen Lebenswerk. Mein Mitgefühl gilt in diesen schweren Stunden seiner Familie und Freunden."

Ex-Hofburg Kandidat Tassilo Wallentin meldete sich auf Twitter zu Wort: "Als ich von einer Kandidatur zur Bundespräsidentenwahl Abstand nehmen wollte, rief mich Didi Mateschitz an und sagte: 'Sie müssen antreten, sie sind der Beste von den Kandidaten'", schrieb der frühere Kolumnist der "Kronen Zeitung".