Die Gewerkschaft vida fordert die Arbeitgeber des Kosmetik-, Fußpflege- und Masseurgewerbe zu Sonder-Kollektivvertragsverhandlungen auf. Angesichts der starken Teuerung müsse der Brutto-Mindestlohn von derzeit 1.610 Euro auf 2.000 Euro steigen. vida-Vertreterin Christine Heitzinger verweist darauf, dass die Arbeitgeber anderer Branchen der Forderung nach einer Extra-KV-Runde bereits nachgekommen seien.

Dabei treffe die Teuerung die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrer Branche ganz besonders hart, immerhin sei der Anteil von Teilzeitarbeit überdurchschnittlich hoch. "Und hier sind vor allem Frauen betroffen, oft alleinerziehende Kolleginnen, die die explodierenden Preise an den Rand der Existenz bringen", so Heitzinger.

Die Wirtschaftskammer zeige mit ihrer Verweigerung einer Sonder-KV-Runde angesichts der hohen Teuerungsrate, dass sie "die Signale nicht verstanden hat". "Offenbar denkt man sich dort nach dem Vorbild von Marie-Antoinette, dass die Kolleginnen und Kollegen doch lieber Kuchen essen sollen, wenn sie kein Brot haben", so die Gewerkschafterin empört.

Innung: Bereits Termin mit Gewerkschaft vereinbart 

Seitens der Wirtschaftskammer sieht man keine aktuellen Probleme: "Als Bundesinnung der Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure sind wir immer zu Gesprächen bereit - in der Zwischenzeit konnte auch bereits ein Termin mit der Gewerkschaft vida dafür vereinbart werden", sagt Bundesinnungsmeisterin Dagmar Zeibig zu den Vorwürfen seitens des Fachbereichs Dienstleistungen in der Gewerkschaft vida. Sie sprach sich in einer Aussendung dafür aus, "am konsensualen Weg festzuhalten, der gemeinsam mit der Arbeitnehmervertretung beschritten wird".

KV-Verhandlung: Am Dienstag startet der Handel

Am kommenden Dienstag starten übrigens auch die Kollektivvertragsverhandlungen für die Handelsangestellten. Erst dann will die Gewerkschaft GPA ihre prozentuelle Forderung für die Lohn- und Gehaltserhöhung bekannt geben. Klar ist für Chefverhandler Martin Müllauer, dass es keinen Abschluss unter der Inflation der vergangenen zwölf Monate von 6,9 Prozent geben kann. Neben mehr Geld will die GPA einen Fixbetrag für Lehrlinge von 150 Euro und den leichteren Zugang zur 6. Urlaubswoche.