Die Allnex Austria GmbH hat im steirischen Werndorf ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum für Lacktechnologie und umweltfreundliche, wasserlösliche Kunstharze errichtet. In den Bau des am Donnerstag eröffneten Zentrums sind rund sieben Millionen Euro geflossen. Weitere zehn Millionen Euro werden in die Modernisierung und Erweiterung der Produktionsanlagen investiert, für 2023 sind zusätzlich zwölf Millionen Euro an Investitionen am Standort geplant, teilte das Unternehmen mit.
"Damit sind wir Klimavorreiter"
Mit dem Neubau in Werndorf werden Forschung und Entwicklung und die in Werndorf angesiedelte Produktion zusammengeführt. Die 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der bisher in Graz geführten Forschungs- und Entwicklungsabteilung wechseln an den neuen Standort im Süden von Graz. Damit sind am neuen, vergrößerten Standort an die 350 Mitarbeiter beschäftigt. Im Werk Werndorf werden jährlich rund 70.000 Tonnen Kunstharze erzeugt, davon haben die wasserlöslichen Kunstharze einen Produktionsanteil von rund 85 Prozent, wie Götz Pelikan, Geschäftsführer der Allnex Austria GmbH auf Anfrage der APA erklärte. "Mit den wasserlöslichen Kunstharzen sind wir Klimavorreiter und dank Innovationen aus unserem Haus leisten wir auch in Zukunft einen Beitrag zur Ressourcenschonung", so Pelikan.
"Forschung und Entwicklung von strategischer Bedeutung"
Das Hauptaugenmerk des neuen vierstöckigen Forschungs- und Entwicklungszentrums werde demgemäß auf der Entwicklung neuer wasserbasierter Kunstharze liegen. "Forschung und Entwicklung ist für Allnex von strategischer Bedeutung und die Ansiedelung der Produktentwicklung in Produktionsnähe wird es uns ermöglichen, Innovationen noch schneller in Produkte umzusetzen", so Pelikan.
Der global tätige Chemiekonzern ist laut eigenen Angaben der weltweit führende Hersteller von industriellen Beschichtungsharzen und Additiven für die Bereiche Automobil, Architektur, Industrie und Beschichtungen für besondere Zwecke. Der Gesamtkonzern mit Firmensitz in Frankfurt beschäftigt weltweit mehr als 4.000 Mitarbeiter, verteilt auf 33 Produktionswerke, 23 Forschungs- und Technologiezentren und weitere Standorte in Europa, Asien, Ozeanien, Nord- und Südamerika. Zu Jahresbeginn wurde das Unternehmen von dem thailändischen Petrochemie-Konzern PTT Global Chemical übernommen.
"Konsequent weitergeforscht"
Teil des Unternehmens ist die Allnex Austria GmbH mit dem bisherigen Forschungsstandort in Graz und dem Produktionsstandort in Werndorf. Die Allnex Austria GmbH hat steirische Wurzeln, sie wurde als Vianova Kunstharz AG im Jahre 1948 gegründet, einer der Mitbegründer war der Erfinder der wasserlöslichen Kunstharze, Herbert Hönel.
"Vor 74 Jahren wurden die weltweit ersten wasserlöslichen Kunstharze in der Steiermark produziert. Wir haben seither konsequent weitergeforscht und stehen nun vor der nächsten Ausbaustufe unseres Werks in Werndorf", so Pelikan zu den Investitionsvorhaben. Neben dem F&E-Zentrum werde weiterhin in die Erneuerung und Erweiterung, in die Systemsteuerung und Sicherheit der Produktionsanlage zur Herstellung weiterer wasserlöslicher Produkte sowie in die Modernisierung der Laborausstattung am Standort investiert, sagte Pelikan.