Europas Börsen haben am Dienstag ihre Kursgewinne nach Veröffentlichung der US-Inflationsdaten abgegeben und zuletzt in der Verlustzone notiert. Am frühen Nachmittag waren zum Teil noch Gewinne von über einem Prozent zu Buche gestanden. Auch die US-Indikationen drehten nach der Datenveröffentlichung in den roten Bereich.
Kurz nach Veröffentlichung der Inflationszahlen um 14.30 Uhr fiel der Euro-Stoxx-50 von seinem Tageshoch bei 3.683 Punkten hinab und wies gegen 14.45 Uhr ein Minus von 0,57 Prozent bei 3.625,90 Punkten auf. Der Frankfurter DAX zeigte sich mit minus 0,23 Prozent bei 13.372,05 Zählern. Der britische FTSE-100 gab um 0,23 Prozent auf 7.455,55 Einheiten nach.
US-Inflation bei 8,3 Prozet
Die US-Inflation lag im August im Vorjahresvergleich bei 8,3 Prozent, nachdem sie im Juli noch bei 8,5 Prozent gelegen war. Angesichts der zuletzt stark gesunkenen Benzinpreisen hatten Analysten mit einem deutlich stärkeren Rückgang gerechnet.
Der US-Dollar und die Kapitalmarktzinsen in den USA legten nach der Veröffentlichung der Preisdaten stark zu. Das spricht dafür, dass die Finanzmärkte im Vorfeld der nächsten FOMC-Sitzung in der kommenden Woche weitere deutliche Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed erwarten, bis zuletzt hatten Marktteilnehmer mit einem Zinsschritt um 75 Basispunkte gerechnet.
Zuerst Kursgewinne, jetzt Verluste
Zum Wochenauftakt hatten die europäischen Leitbörsen kräftig zugelegt, sinkende Gaspreise hatten für etwas Rückenwind gesorgt. Dass die Sorge um die Energieversorgung weiter ein Thema bleiben dürfte, zeigte hingegen eine unerwartet starke Eintrübung des ZEW-Barometers zu den Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten. Der Index fiel wegen der Angst vor Energieengpässen auf minus 61,9 Zähler und somit auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2008.
In London stützten die Anteile der Rohstoff- und Ölwerte, nachdem auch die Rohstoffpreise mit dem zuletzt schwachen Dollar gestiegen waren. Am stärksten legten hierbei Fresnillo um 4,4 Prozent zu, die schwer gewichteten Shell-Aktien zogen um 0,5 Prozent an. An den Festlandbörsen verzeichneten Öltitel hingegen Kursverluste, so verbilligten sich TotalEnergies um 0,2 Prozent