Der Preis für europäisches Erdgas ist am Montag auf den tiefsten Stand seit Ende Juli gefallen. Am Vormittag fiel der Preis des Terminkontrakts TTF für niederländisches Erdgas um knapp acht Prozent auf rund 189 Euro je Megawattstunde. Der TTF-Kontrakt gilt als Richtschnur für das europäische Preisniveau. Vor einer Woche war der Gaspreis wegen des vorläufigen Lieferstopps über die wichtige Pipeline Nord Stream 1 noch in Richtung 300 Euro geschnellt.
Als Grund für den Lieferstopp gab Gazprom technische Probleme an. Vermutet wird aber, dass Russland den Westen im Konflikt um die Ukraine noch mehr unter Druck setzen will.
Werden Überschussgewinne bald beschränkt?
Die Europäische Kommission hat Vorschläge ausgearbeitet, wie Überschussgewinne von Kraftwerken, die nicht mit Gas betrieben werden, abgeschöpft werden können. Außerdem sollen zur Reduktion des Stromverbrauchs Ziele sowohl für die Senkung der Gesamtnutzung als auch für ausgewählte Spitzenzeiten vorgegeben werden. Das geht aus einem Entwurf hervor, den die Nachrichtenagenturen Reuters und Bloomberg eingesehen haben. Mit den Mitteln soll Verbrauchern, die die höheren Energiekosten schultern müssen, unter die Arme gegriffen werden. Es wird erwartet, dass Details der Pläne der EU-Kommission in dieser Woche veröffentlicht werden.
Ein niedriger Stromverbrauch würde auch die Nachfrage nach Erdgas dämpfen. Die Mitgliedsländer müssen jedoch zustimmen.