Die im Frühjahr 2021 stark gestiegenen Holzpreise waren über Monate Diskussionsthema und haben die Branche stark unter Druck gesetzt. Auch in Österreich war Holz schwer zu bekommen und die Preise horrend. Eine Situation, die sich im Herbst 2021 langsam wieder normalisiert hat, erklärt Felix Montecuccoli, Präsident der Land- und Forstbetriebe Österreich, bei einem Gespräch im Rahmen der gerade laufenden Holzmesse in Klagenfurt. Und 2022 bleiben die Holzpreise weiter stabil, auch, weil die Kunden wieder vorausschauender planen, so Markus Schmölzer, Vorsitzender der österreichischen Sägeindustrie, die  ebenfalls im Rahmen der Holzmesse zu einem Pressegespräch geladen hatte.

Elf Millionen Kubikmeter Schnittholz

Die Sägeindustrie blicke auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr zurück. Für 2022 wird eine Steigerung der Produktionsleistung auf elf Millionen Kubikmeter Schnittholz prognostiziert, 2021 waren es 10,9 Millionen Kubikmeter. "Für die Sägeindustrie sind unsere heimischen Wälder klar die Rohstoffquelle Nummer eins. In Österreich ist die Holzernte 2021 um fast zehn Prozent höher ausgefallen, als im Vorjahr. Und dieser Trend setzt sich heuer fort. Trotzdem wächst in Österreich mehr Holz nach als geerntet wird. Und die Holzimporte aus unseren Nachbarländern sind rückläufig", so Schmölzer.

Felix Montecuccoli und Christian Benger, die Vertreter der Land- und Forstbetriebe für Österreich bzw. Kärnten
Felix Montecuccoli und Christian Benger, die Vertreter der Land- und Forstbetriebe für Österreich bzw. Kärnten © Markus Traussnig

"Für Kärnten ist die Holzbranche mit einer Wertschöpfung von vier Milliarden Euro ein wichtiger Wirtschaftsbereich", sagt Christian Benger, Vertreter der Land- und Forstbetriebe in Kärnten. "Wald braucht Management, mit dem Ziel, ein Geschäft daraus zu machen. Wir müssen Holz nutzen, auch in Hinblick auf den Klimawandel", so Montecuccoli. Und pro Tag würden in Österreich immerhin sechs Hektar Waldfläche dazukommen.

Holz als Brennstoff wieder gefragt

Holz ist auch als Brennstoff wieder sehr gefragt. Eine Konsequenz  der aktuellen Energiekrise. "Man besinnt sich wieder auf das, was da ist", sagt Benger. Das sei erfreulich. Und es sei genug Holz vorhanden. Auch der Holzbau liege stark im Trend, und sei kostenmäßig wettbewerbsfähig. "Das macht uns sehr zuversichtlich für die Zukunft, auch wenn wir jetzt eine kleine Trübung sehen. Das Holz wird mehr und mehr gefragt sein, weil es der einzig richtige Baustoff ist, auch in Hinblick auf den Klimawandel", ist Benger überzeugt.

Markus Schmölzer ist seit 2021 Vorsitzender der Sägeindustrie in Österreich und außerdem Geschäftsführer von Hasslacher in Sachsenburg
Markus Schmölzer ist seit 2021 Vorsitzender der Sägeindustrie in Österreich und außerdem Geschäftsführer von Hasslacher in Sachsenburg © KK

Steigende Kosten

Die steigenden Kosten für Energie, Rohstoffe und Transport machen aber auch vor der Holzbranche nicht Halt. Im Forstbereich haben sich die Transportkosten verdoppelt, sagt Montecuccoli. Und auch Sägeindustrie-Vorsitzender Schmölzer ist mit Blick auf die kommenden Monate skeptisch: "Wir spüren die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit in unseren Auftragsbüchern und blicken mit Sorge auf die gestiegenen Kosten in der Produktion und Logistik." Er fordert von der Politik die Schaffung wachstumsorientierter Rahmenbedingungen. "Die Entlastungen für Wirtschaft und Verbraucher sind dringend notwendig."