Der Vorstandschef des russischen Ölkonzerns Lukoil, Rawil Maganow, ist beim Sturz aus dem Fenster eines Moskauer Krankenhauses ums Leben gekommen. Das berichtete die Nachrichtenagentur Interfax am Donnerstag. Die Polizei hat Ermittlungen eingeleitet, als wahrscheinlichste Ursache gilt laut Medienberichten ein Suizid. Bei Maganow sei im Krankenhaus neben Herzproblemen eine Depression diagnostiziert worden, heißt es.

Es ist allerdings nicht der erste Todesfall unter Russlands Topmanagern seit Ausbruch des Kriegs: Vor ihm kam Medienberichten zufolge beispielsweise im Mai der Lukoil-Manager Alexander Subbotin angeblich bei einer okkulten Behandlung gegen Alkoholsucht ums Leben. Auch andere Oligarchen und Manager aus dem Öl- und Gassektor wurden tot aufgefunden. Juri Woronow etwa, ein Multimillionär und Logistikunternehmer, wurde mit einer Schusswunde im Kopf aufgefunden, die Ermittler führten einen "Streit mit Geschäftspartnern" als Ursache an. Im Jänner war wiederum der ehemalige Gazprom-Manager Leonid Schulman tot im Badezimmer seines Hauses entdeckt worden. Im Februar fand man Alexander Tjuljakow, stellvertretender Generaldirektor von Gazprom, erhängt in seiner Villa. Bei beiden Managern wurden Abschiedsbriefe entdeckt.

Wolfgang Schüssel verließ Lukoil

Über den nunmehrigen Tod des 67-jährigen Lukoil-Chefs berichten auch russische Medien unter Berufung auf ungenannte Quellen. Von Lukoil war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Maganow arbeitete seit 1993 bei dem zweitgrößten russischen Ölkonzern und wurde 2020 Chairman. Er war ein enger Mitarbeiter von Wagit Alekperow, einem der Gründer von Lukoil. Alekperow trat im April als Präsident von Lukoil zurück, nachdem Großbritannien im Rahmen der Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Kriegs sein Vermögen eingefroren und ihm ein Reiseverbot auferlegt hatte.

Bei dem Ölkonzern war auch Ex-Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP), er hat im März seine Tätigkeit im Aufsichtsrat des russischen Ölkonzerns Lukoil beendet.