Im August waren 309.431 Personen ohne Job, davon befanden sich 60.412 in Schulungsmaßnahmen des AMS. "Der Anstieg ist höher als gewöhnlich", so Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP). Die schwierige geopolitische Lage zeige damit erstmals etwas stärkere Effekte. Trotzdem war die Arbeitslosigkeit mit Ende August auf dem niedrigsten Stand seit neun Jahren.
Die Arbeitslosenquote lag mit Monatsende bei 5,9 Prozent. Im Vergleich zum August des Vorjahres ging die Arbeitslosigkeit um 10,9 Prozent zurück. Bei Frauen lag das Minus bei 12 Prozent, bei Männern bei 9,9 Prozent. Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten erhöhte sich um 1,6 Prozent.
Nach Bundesländern betrachtet gab es den größten Rückgang bei den Jobsuchenden in Tirol (minus 16,8 Prozent), den geringsten Wert verzeichnete Kärnten (minus 8,7 Prozent). Signifikant ist der Unterschied zwischen Inländern und Ausländern – bei ersteren ging die Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich um 14,3 Prozent zurück, bei letzteren um 4,5 Prozent.
Bei den Langzeitarbeitslosen war das Minus besonders stark, im Jahresvergleich gab es um 46,1 Prozent weniger Personen, die länger als ein Jahr arbeitslos gemeldet waren. Es sind dies aber noch immer 40.404 Personen.
Arbeitslosigkeit geht auch im Tourismus zurück
Was in den heute präsentierten Zahlen des Arbeitsmarktservice noch auffällt: Bei Jugendlichen unter 25 Jahren ging die Zahl der Stellensuchenden gegenüber August des Vorjahres nur um 3,3 Prozent zurück, bei der Gruppe 25 bis 49 Jahre waren es minus 10,5 Prozent, bei 50+ lag der Rückgang bei 15,5 Prozent. Ins Auge sticht auch, dass der Rückgang bei Personen mit Pflichtschulausbildung gleich hoch war wie bei Akademikern (minus 9,1 Prozent). Bei Personen mit Lehrausbildung betrug das Minus 14,5 Prozent.
Trotz aller Unkenrufe über den Arbeitskräftemangel in der Beherbergung und Gastronomie ist auch hier im Jahresvergleich die Arbeitslosigkeit deutlich gesunken: Das AMS meldet um 4505 weniger Arbeitssuchende, nach wie vor sind aber 27.843 Personen als arbeitslos oder in Schulung gemeldet.
Die von Politik und Wirtschaft viel beschworene "Karriere mit Lehre" dürfte bei den Jungen weiterhin auf Skepsis stoßen. Die Zahl der offenen und sofort verfügbaren Lehrstellen hat sich um 17,2 Prozent auf 133.428 erhöht. Bei den nicht sofort verfügbaren, aber offenen Lehrplätzen betrug das Plus 12,5 Prozent auf 13.674.