Die österreichische Wirtschaft ist heuer im zweiten Quartal um 6,0 Prozent gewachsen. Damit lag die Wirtschaftsleistung um 1,5 Prozent über jener des ersten Quartals und um 3,8 Prozent über dem Vergleichsquartal des Jahres 2019, also vor der Coronapandemie. Das wirtschaftliche Umfeld sei dabei weiterhin von multiplen Krisen geprägt, sagte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas und verwies auf die Inflation, den Krieg in der Ukraine und die Coronapandemie.
Im ersten Quartal des heurigen Jahres legte die Wirtschaftsleistung noch um 10,2 Prozent zu. "Österreichs Wirtschaft wächst also weiter, wenn auch etwas weniger dynamisch", sagte der Statistik-Austria-Chef in einem Online-Pressegespräch am Donnerstag. Fast alle Wirtschaftsbereiche trugen zum Wachstum bei: Hier sei vor allem die Industrie zu nennen, also etwa Bergbau, Herstellung von Waren und Energie, mit einem Wachstum von 5,2 Prozent, der Handel mit einem Plus von 3,1 Prozent und die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, zu denen auch Beratung und Leiharbeit gehören, mit 4,4 Prozent Wachstum.
Besonders markant seien auch die Wachstumsraten im Bereich Verkehr mit 21,9 Prozent. Der Bereich Beherbergung und Gastronomie, der im vergangenen Jahr aber noch von Corona-Maßnahmen betroffen war, legte heuer im zweiten Quartal um 77,2 Prozent zu.
Die Coronapandemie sei noch nicht vorbei, sagte Thomas, die Wirtschaftsleistung liege aber dennoch weiterhin über dem Vorkrisenniveau. "Nahezu alle Branchen haben das Vorkrisenniveau bereits zum Teil deutlich überschritten", so der Statistiker.
Auch der Außenhandel lag im zweiten Quartal deutlich über dem Vorkrisenniveau, gegenüber dem Vorjahr ergab sich ebenfalls ein Plus von 23,7 Prozent importseitig und 18,9 Prozent exportseitig.