Nach den Turbulenzen der Wien Energie mehren sich beim österreichischen Tarifvergleichsportal Durchblicker die Anfragen von verunsicherten Konsumentinnen und Konsumenten. Die Zahl der Tarifvergleiche auf "durchblicker.at" ist seit Sonntag bei Strom um zwei Drittel, bei Gas um die Hälfte gestiegen, berichtet das Portal am Mittwoch.

"So eine außergewöhnliche Situation, dass ein Landesenergieversorger in finanzielle Probleme dieser Dimension gerät, gab es in Österreich noch nie. Immer mehr Kunden fragen bereits an, ob sie zu einem anderen Energieanbieter wechseln sollen", berichtet Durchblicker-Experte Stefan Spiegelhofer.

Zumindest vorerst rät man bei Durchblicker den Kundinnen und Kunden der Wien Energie aber beim Anbieter zu bleiben: "Wer verunsichert ist und befürchtet, dass der Staat der Wien Energie nicht unter die Arme greift, hat grundsätzlich jederzeit die Möglichkeit, einen Tarif bei einem anderen Anbieter abzuschließen. Alle Alternativangebote sind aber derzeit noch teurer", so Spiegelhofer.

Bestehender Tarif steigt mit 1. September

Erst vor zwei Wochen kündigte die Wien Energie für den Großteil ihrer Haushaltskunden einen automatischen Wechsel in einen neuen, durchschnittlich um ein Viertel teureren Ökostrom-Tarif an. Wer sich aktiv dagegen ausspricht, bleibt im bestehenden Tarif. Dieser bestehende Tarif wird per 1. September allerdings ebenfalls massiv teurer und kostet dadurch künftig deutlich mehr als der neue Ökostrom-Tarif.

Durchblicker rät den betroffenen Kundinnen und Kunden der Wien Energie daher vorerst, den Tarifwechsel nicht zu beeinspruchen und die zusätzlich angebotenen Gratis-Monate bei zwölfmonatiger Bindung an den neuen Tarif zu nutzen.