Der Krieg in der Ukraine und die damit einhergehende Unsicherheit an den Energiemärkten hat zuletzt auch zu Hamsterkäufen bei Pellets geführt. Infolge nahmen Sorgen über massiv gestiegene Pelletpreise, lange Lieferzeiten oder Probleme, überhaupt Pellets zu bekommen, zu. "Im Laufe des Herbstes wird sich die Lage entspannen und die Preise werden wieder sinken", versicherte aber Christian Rakos, Chef des Branchenverbandes proPellets Austria, im Gespräch mit der APA.
Aktuell würden die heimischen Pelletproduzenten mit voller Kapazität produzieren, zudem seien neun neue Pelletierwerke in Bau, die mit ihrer Fertigstellung im Herbst das Angebot erhöhen. Mit einer Produktion von knapp 140 Tonnen Pellets pro Monat könne man jede Kundin und jeden Kunden bedienen, allerdings nicht alle gleichzeitig. Dennoch werden Besitzer von Pelletheizungen "heuer nicht im Kalten sitzen", beschwichtigte Rakos.
Es wurde viel früher als sonst bestellt
Der enorme Preisanstieg bei Pellets von knapp 140 Prozent im Vergleich zu 2021 hängt vor allem mit dem Ukraine-Krieg zusammen. Österreichs Nachbarländer, die bisher Pellets aus Russland oder der Ukraine bezogen haben, "sorgen für einen gewissen Sog". Hinzu kommt, dass viele Besitzer von Pelletheizungen heuer bereits viel früher als sonst geordert haben, und zwar weit mehr als sie für einen Winter benötigen. Auch das trage zu den aktuell hohen Pelletpreisen bei, erklärte der proPellets-Chef.
Gleich bei mehreren Händlern bestellt
Außerdem sei es heuer zu Mehrfachbestellungen gekommen, die den Eindruck von längeren Lieferfristen erwecken. Einige Kunden hätten gleichzeitig bei mehreren Händlern bestellt, würden die übrigen Bestellungen aber stornieren, sobald sie die erste Lieferung erhalten. Daher könnten Pelletlieferungen doch rascher stattfinden als ursprünglich angenommen, so Rakos. Wie viele Kunden tatsächlich Bestellungen aufgegeben haben und wo es sich bloß um Mehrfachbestellungen handelt, sei aber schwierig einzuschätzen. Der proPellets-Chef ersuchte Besitzerinnen und Besitzer von Pelletheizungen jedenfalls um Geduld. Bis zum Eintreffen der Pelletlieferung könne man auf "Sackware" zurückgreifen, die nach wie vor gut verfügbar ist.