Norwegen will nach Angaben von Ministerpräsident Jonas Gahr Støre das gesamte in Europa produzierte CO₂ einlagern. "Ohne die Abscheidung und anschließende Speicherung des Treibhausgases wird man die Klimaschutzziele nicht erreichen können", sagte Støre am Montag in Oslo nach einem Treffen mit Deutschlands Kanzler Olaf Scholz. Er kenne die Ängste in Deutschland, fügte Støre in Anspielung auf die Ablehnung der sogenannten CCS-Technologie in Deutschland hinzu.
Aber Norwegen habe sehr große und gute Erfahrung darin, CO₂ in 3000 Meter Tiefe unter der Nordsee einzulagern. Die Lagerstätten könnten künftig das gesamte in Europa produzierte Treibhausgas speichern. "Wir haben Erfahrung und wissen, dass es dort bleibt. Das ist ein sicherer Lagerort." Norwegen will das Kohlendioxid später wieder als Rohstoff benutzen.
"Beeindruckende technologische Entwicklung"
Auch Scholz unterstützt das Projekt. Deutschland erhält von Norwegen Gas, will aber künftig CO₂ zurückliefern. Der Kanzler wich der Frage aus, ob die CCS-Technologie dann nicht auch in Deutschland eingesetzt werden könne. "Es gibt in den letzten Jahren große, beeindruckende technologische Entwicklung", sagte Scholz nur. Er sprach von einer faszinierenden Technologie. Eine andere Variante sei, dass entstehendes CO₂ bei der industriellen Produktion gar nicht erst entweicht, sondern schon am Produktionsort genutzt werden kann.