Auf die steigenden Kosten im Energiesektor reagiert die Post mit höheren Portopreisen. Der sogenannte "Brief S", der kleine Brief, verteuert sich von 0,85 auf einen Euro, der "Brief M", der mittelgroße Brief, von 1,35 auf 1,40. Das "Päckchen S" von 2,75 auf drei Euro und das "Päckchen M" von 4,30 auf 4,50 Euro. Die höheren Preise gelten ab 1. Oktober.
Neben den hohen Energiekosten und der allgemein hohen Inflation sieht Post-Chef Georg Pölzl die Mitarbeiterrekrutierung als größte Herausforderung. 1000 Beschäftigte könnte die Post sofort einstellen, sagt Pölzl. Wie in allen anderen Branchen auch sei vor allem der Fahrermangel ein Problem. Ebenfalls heikel sei auch die Situation am Papiermarkt. Hier seien die Engpässe schon bemerkbar, etwa bei der Dicke der Postwurfsendungen.
Eine Sorge weniger hat Pölzl jedenfalls: Die Herbstlohnrunde mit wohl deutlich höheren Abschlüssen als in der Frühjahrsrunde bleibt ihm erspart, die Postler haben bereits im Sommer bei plus vier Prozent Kollektivvertrags-Erhöhung abgeschlossen. Der Personalaufwand betrug im ersten Halbjahr auf 572 Millionen Euro. Der Post-Konzern beschäftigte 27.150 Mitarbeiter.
Pölzl hob dabei vor allem die Ebit-Marge von 7,5 Prozent und das Ergebnis je Aktie von 0,83 Prozent hervor. Bei der Pakettochter Aras Kargo in der Türkei habe man die extrem hohe Inflation und die schwache Lira zu spüren bekommen, trotzdem laufe das Geschäft am Bosporus "deutlich über den Businessplänen".
Die teilstaatliche, börsennotierte Post AG hat im ersten Halbjahr das Betriebsergebnis im Jahresvergleich um zwölf Prozent auf 91 Millionen Euro zurückgefahren. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ging um 2,7 Prozent auf 180 Millionen Euro zurück. Zum Ausblick meint Pölzl, dass der Umsatz möglichst nahe an jenem des Vorjahres von 2,5 Milliarden Euro angepeilt werde.