Die Sorge um ausreichende Gaslieferungen aus Russland spiegelt sich in den Verbrauchsdaten wider: Der Gasverbrauch ist im ersten Halbjahr um 6,4 Prozent auf 49,1 TWh gesunken, berichtet die E-Control. Damit wurden um 3,3 TWh weniger Gas benötigt als im Vorjahreszeitraum. Bei der Speicherentnahme verzeichnete man einen Rückgang um 34 TWh oder 51 Prozent. Dafür wurde mit 42 TWh mehr als doppelt so viel Gas eingelagert als im ersten Halbjahr 2021.

Rückläufig waren auch die physikalischen Gasimporte: Mit 192,2 TWh gingen sie um rund 12 Prozent zurück. Dafür wurden aber auch die Exporte deutlich zurückgeschraubt: Mit 135,2 TWh wurde um 36,4 Prozent weniger exportiert als im Halbjahr 2021.

Stromverbrauch nimmt zu

Beim Stromverbrauch verzeichnete die E-Control einen Anstieg um 0,4 Prozent. Dabei konnte im ersten Halbjahr mit 35,7 TWh um 3,4 Prozent mehr elektrische Energie erzeugt werden als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Im ersten Halbjahr wurden 14,1 TWh und damit um 14 Prozent mehr elektrische Energie importiert. Die Strom-Exporte stiegen hingegen um 20 Prozent auf 11,2 TWh. Im Juni wirkte sich das Wetter negativ auf die Stromproduktion aus: Diese ging um 8,1 Prozent zurück. Denn zwei Drittel der Stromproduktion entfallen auf Wasserkraftwerke. Diese erzeugten wegen der stark unterdurchschnittlichen Wasserführung um 15,7 Prozent weniger Energie.

Teurere Preise ab 1. September

Indes wurde heute, Mittwoch, bekannt, dass die Energieallianz Austria (EAA) per 1. September die Preise für Strom und Gas in Wien und Niederösterreich erhöht. Die Index-Anpassung in den Standardtarifen der Wien Energie und der EVN als Teil der EAA wird aufgrund der aktuellen Marktsituation von 1. Jänner 2023 vorgezogen.

Für einen Haushaltskunden mit einem Stromverbrauch – je nach Haushaltsgröße – von 3.500 Kilowattstunden (kWh) beziehungsweise von 2.000 kWh bedeutet die Preisanpassung monatliche Mehrkosten von etwa 57 Euro beziehungsweise 36 Euro (jeweils inkl. USt.). Für Haushaltskunden mit einem jährlichen Gasverbrauch – je nach Haushaltsgröße – von 15.000 kWh beziehungsweise 8.000 kWh bedeutet die Preisanpassung monatliche Mehrkosten von etwa 108 Euro beziehungsweise 60 Euro (jeweils inkl. USt.).