Nach der Wartung von Nord Stream 1 ist am Donnerstag früh die Gaslieferung durch die deutsch-russische Gaspipeline wieder angelaufen. Es fließe wieder Gas, sagte ein Sprecher der Nord Stream AG der Deutschen Presse-Agentur. Der Gasfluss liege aber offenbar niedriger als vor deren Wartung. Schon am Vormittag relativierten sich diese Einschätzungen wieder. Klaus Müller, Chef der Deutschen Bundesnetzagentur, ließ wissen, dass die realen Gasflüsse "über der Nominierung liegen würden". Das "Vor-Wartungsniveau von circa 40 Prozent Auslastung" sei als Ziel erreichbar.
Die OMV rechnet jedenfalls damit, dass erst einmal die Hälfte der vereinbarten Gasmenge kommen soll.
Die von Gazprom offiziell angekündigte Menge war zuvor bei etwa 530 Gigawattstunden pro Tag geblieben. Das würde einer 30-prozentigen Auslastung entsprechen.
Indes kündigte Gazprom eine Erhöhung der täglichen Gas-Lieferung an Italien an. Der russische Energie-Konzern wolle am Donnerstag ungefähr 36 Millionen Kubikmeter Gas liefern, teilte Italiens teilstaatlicher Energieversorger Eni mit. In den vergangenen Tagen lieferte Gazprom Eni zufolge geschätzt 21 Millionen Kubikmeter Gas. Das in Mailand ansässige Unternehmen wolle weitere Informationen bereitstellen, sollte es "bedeutende Veränderungen" geben.
Gas fließt auch durch die Ukraine
Auch durch die Ukraine pumpt Russland trotz des Krieges weiter Gas. Allerdings auch dort beschränkt. Die für Donnerstag vereinbarte Liefermenge liege bei 42,2 Millionen Kubikmeter, teilte der Staatskonzern der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit. Das waren 2,1 Millionen Kubikmeter mehr als am Vortag, aber kaum die Hälfte des möglichen Umfangs.