Die USA werden nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) womöglich nicht um eine Rezession herumkommen. Dies noch zu verhindern, sei zunehmend eine Herausforderung, hieß es am Dienstagabend im IWF-Länderbericht zu den USA. Die Wachstumsprognosen für 2022 wurden erneut gesenkt - von 2,9 auf 2,3 Prozent. Die jüngsten Konjunkturdaten deuteten auf einen schwächeren Konsum hin.
Der private Verbrauch spielt in den USA eine wichtigere Rolle als in anderen Staaten wie etwa Deutschland mit seiner exportorientierten Industrie. Für 2023 wurde die IWF-Schätzung zum Wachstum der USA von 1,7 auf 1,0 Prozent reduziert.
Nachträglich angepasst
Der Fonds veröffentlicht regelmäßig Prognosen und Lageberichte zu einzelnen Ländern. Im Falle der USA wurde der gerade erst veröffentlichte Bericht jetzt nachträglich angepasst, weil das erste Quartal schlechter als zunächst gedacht lief und auch die Konsumausgaben im Mai schwach waren.
"Das ist eine schwierige Aufgabe"
Der IWF betonte, eine sich weiter ausbreitende Inflation stelle für die USA - und die Weltwirtschaft - ein Systemrisiko dar. Die US-Notenbank hat deswegen die Zinsen zuletzt deutlich angehoben. Es gehe nun darum, schnell zu moderateren Lohnabschlüssen und Preissteigerungen zu kommen, ohne in eine Rezession zu schlittern. "Das ist eine schwierige Aufgabe." Die jüngsten Zinserhöhungen der Fed sollten die Inflation bis zum vierten Quartal 2023 auf 1,9 Prozent drücken. Für das vierte Quartal 2022 werden 6,6 Prozent geschätzt, aktuell liegen die Werte noch deutlich höher. Der Kampf gegen die Inflation werde das Wachstum weiter schwächen. Noch gehe der IWF aber davon aus, dass eine Rezession verhindert werden könne.