Die OMV erhält auch heute, Dienstag, weniger als ein Drittel des bestellten Gases aus Russland. Gazprom liefere 70 Prozent weniger als nominiert, sagte ein OMV-Sprecher auf APA-Anfrage. Die Situation sei zu Montag unverändert. Wie hoch die von der OMV nominierte Menge und die Lieferkürzung in absoluten Zahlen ist, sagte der Sprecher mit Verweis auf Vertragsdetails nicht. Zuletzt, seit Mitte Juni, hatte Gazprom ungefähr die Hälfte der bestellten Menge geliefert.
Der russische Staatskonzern Gazprom liefert indes nach eigenen Angaben mehr Gas über die Ukraine nach Europa. So betrage die über den Eingangspunkt Sudsha gelieferte Menge am Dienstag 41,3 Millionen Kubikmeter nach 39,4 Millionen am Montag. Ein Antrag, auch über den Eingangspunkt Sochranowka Gas zu pumpen, sei von der Ukraine abgelehnt worden.
Mit Beginn der zehntägigen Wartung an Nord Stream 1 reduzierte Gazprom am Montag die Lieferungen nach Österreich weiter. Ob die Gasspeicher trotzdem weiter befüllt werden können, hängt vom jeweiligen Tagesverbrauch und dem Zukauf am Spotmarkt ab. Dort kostet eine Megawattstunde Erdgas aktuell mehr als 170 Euro, auf die Kilowattstunde umgerechnet sind dies 0,17 Euro.
Ob und wenn ja, wie viel eingespeichert wird, steht erst ein bis zwei Tage später fest. E-Control und Energieministerium erklärten, dass während der Wartung womöglich auch Gas entnommen werden muss. Mit Stand Sonntag waren Österreichs Speicher zu 48,3 Prozent gefüllt. Das sind rund 46 Terawattstunden (TWh).
Der Großteil des Gases ist im Marktgebiet Ost - das sind alle Bundesländer außer Tirol und Vorarlberg - gespeichert. Laut dem Gasnetzmanager AGGM beträgt der Speicherstand hier 64 Prozent oder 40 TWh. Die restlichen 6 TWh lagern im Gasspeicher Haidach bei Salzburg, der derzeit nur an das deutsche, noch nicht jedoch an das österreichische Gasnetz angeschlossen ist.