Auf Anordnung des größten britischen Flughafens London-Heathrow haben Airlines am Montag wegen Überlastung kurzfristig Dutzende Flüge gestrichen. Davon seien etwa 10.000 Passagiere betroffen gewesen, meldete die Nachrichtenagentur PA. Ein Flughafensprecher sagte, die Reisenden hätten keinen Anspruch auf Schadenersatz von ihrer Fluglinie, weil diese nicht schuld sei an der Absage.
Zur Begründung für die Flugstreichungen sagte er, im Airport seien viel mehr Reisende gewesen, als der Flughafen derzeit bedienen könne. "Um einen sicheren Betrieb aufrechtzuerhalten, haben wir einige Fluggesellschaften in den Terminals 3 und 5 gebeten, insgesamt 61 Flüge aus dem Flugplan zu streichen." Die Airlines wurden zudem gebeten, die Passagiere nicht auf andere Flüge am Montag umzubuchen.
Seit Wochen erhebliche Probleme
An britischen Flughäfen kommt es seit Wochen zu erheblichen Problemen. Grund ist meistens ein Mangel an Personal – wegen der Coronapandemie waren Beschäftigte entlassen worden, nun fehlen etliche Stellen. Außerdem fallen Mitarbeiter immer wieder kurzfristig wegen Infektionen aus. Hinzu kommen technische Probleme. Erst am Wochenende waren deshalb am Terminal 3 in Heathrow Hunderte Koffer und Taschen nicht auf Flüge geladen worden.
Mangel an Bodenpersonal
"Während Heathrow seine Ressourcen aufstockt und in diesem Sommer so viele Sicherheitsbeamte haben wird wie vor der Pandemie, können Luftraumbeschränkungen in ganz Europa und ein Mangel an Bodenpersonal bei den Fluggesellschaften ein Risiko für den reibungslosen Ablauf des Betriebs darstellen", sagte der Sprecher. Zuvor hatte der Flughafen bereits gewarnt, Airlines müssten möglicherweise mehr Flüge streichen. Die Pünktlichkeit bei Landungen sei "sehr gering".
Im ersten Halbjahr zählte Heathrow 26 Millionen Reisende, sechsmal mehr als im Vorjahreszeitraum. Flughafenchef John Holland-Kaye sagte, der Airport habe das Wachstum von 40 Jahren in vier Monaten erlebt.