Elon Musk hängt die Latte für Twitter hoch. Bei der ersten Frage-und-Antwort-Runde mit Mitarbeitern des US-Kurznachrichtendienstes gab der Tesla-Chef am Donnerstag das Ziel aus, die Zahl der Nutzer auf mindestens eine Milliarde hochschrauben zu wollen. Aktuell kommt Twitter auf 229 Millionen. Zugleich will Musk, der im April die Twitter-Übernahme für 44 Milliarden Dollar ankündigte, das Wachstum mit weniger Mitarbeitern stemmen.
Ein Jobabbau sei seiner Meinung nach vonnöten, sagte der laut Forbes reichste Mann der Welt auf der Videokonferenz. Genau wie ein Sparkurs: "Im Moment übersteigen die Kosten die Einnahmen." Aber jeder, der für das Unternehmen relevant sei, habe nichts zu befürchten. Ende des vergangenen Jahres zählte Twitter 7.500 Mitarbeiter. Facebook kommt zum Vergleich auf 45.000.
Er sinnierte auch über die Existenz von Außerirdischen
Es war das erste Mal, dass Musk Fragen der Twitter-Belegschaft beantwortete. Zu der Videokonferenz erschien er zehn Minuten zu spät und sinnierte über die Existenz von Außerirdischen. Twitter solle der "Zivilisation und dem Bewusstsein" helfen, sagte Musk, der ansonsten wenig Details zur Übernahme nannte, die zuletzt viele Schlagzeilen schrieb. Allerdings betonte Musk noch einmal seine Ablehnung gegenüber dem Home-Office, sagte aber, sollte jemand "außergewöhnlich" sein, könne es wohl erlaubt werden. Er erklärte, an Anzeigen festhalten zu wollen, nur solle sichergestellt werden, dass sie "so unterhaltsam wie möglich" seien. Wann der Deal über die Bühne gehen soll, ist weiter unklar. Viele Mitarbeiter äußerten sich auf dem internen Kommunikationskanal Slack enttäuscht.
Die Twitter-Aktie fiel im späteren Handel mehr als zwei Prozent, schlug sich damit aber besser als Tesla. Für das Papier des weltgrößten Elektroautobauers ging es zehn Prozent nach unten. Musk hat 54,20 Dollar je Twitter-Aktie geboten, der gegenwärtige Kurs liegt bei rund 37 Euro. Viele Beobachter gehen davon aus, dass Musk versucht, den Kaufpreis noch zu drücken. Zuletzt drohte der Milliardär, den Deal abzublasen, sollte das Unternehmen nicht weitere Informationen über Falschkonten liefern.
Musk drohte zuletzt, den Twitter-Deal abzublasen
Musk hat die Übernahme von Twitter für 44 Milliarden Dollar (42,18 Mrd. Euro) im April angekündigt. Seither reißen die Schlagzeilen nicht ab und viele Beobachter gehen davon aus, dass Musk versucht, den Preis zu drücken. Zuletzt drohte der Milliardär, den Deal abzublasen, sollte das Unternehmen nicht weitere Informationen über Falschkonten liefern. Twitter-Mitarbeiter haben immer wieder die Sorge geäußert, Musk könne die Firma destabilisieren. Bis Anfang August sollen die Twitter-Aktionäre über die Akquisition abstimmen. Laut "Wall Street Journal" will er aber am Kauf festhalten.