Seit 2016 hat sich der weltweite Lithium-Abbau mehr als verdoppelt. Die Tendenz ist steigend, denn Lithium-Batterien stecken in E-Autos, Handys und Co. Bereits vor Jahren hat die European Lithium angekündigt, auf der Koralpe (Weinebene) Lithium abbauen und verarbeiten zu wollen. Doch bisher kam es immer wieder zu Verzögerungen.
Bei der Lavanttaler Bevölkerung stößt das Projekt aus Sorge um Umweltbelastungen auf Widerstand. Dieser wurde zuletzt von einem TV-Beitrag angeheizt, in dem es hieß, dass für den Lithium-Abbau keine Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich ist. Doch diese Frage ist noch nicht geklärt. "Derzeit kennen wir keine Details", sagt Albert Kreiner, Leiter der zuständigen Abteilung 7 der Landesregierung. Es habe lediglich ein "telefonisches Aviso" des Rechtsvertreters des Unternehmens gegeben, dass ein Antrag auf ein UVP-Feststellungsverfahren eingebracht wird, der bisher nicht vorliege.
Noch kein Ansuchen auf Abbau
In einer schriftlichen Stellungnahme des Unternehmens heißt es: "European Lithium prüft derzeit, welche Verfahrensschritte der Gesetzgeber für die spezifischen Projektteile vorgibt, um eine möglichst umfassende und auch zeitnahe Verfahrensabwicklung sicherzustellen." Sollte eine UVP erforderlich sein, werde man "diese begrüßen und proaktiv zum Erfolg des Gesamtprojektes begleiten". Die von der Montanbehörde Süd bewilligten Probebohrungen auf der Koralpe wurden im Vorjahr abgeschlossen. Derzeit liegt der Behörde noch kein Ansuchen auf einen Lithium-Abbau vor.
Laut European Lithium hält man einen Abbaubeginn ab Ende 2024 für möglich. Dieses Datum könne sich aber noch verschieben, denn die Pandemie habe zu Verzögerungen geführt. In einer Zeit von 20 Jahren sollen jährlich rund 10.000 Tonnen batteriefähiges Lithium abgebaut werden. Bei voller Ausbaustufe könnten bis zu 400 Arbeitskräfte im Abbau und in der Weiterverarbeitung zu batteriefähigem Lithium auf der Koralpe tätig sein.