Wegen der Inflation bleibt Arbeitnehmern in Deutschland weniger Geld in der Tasche – trotz deutlich steigender Löhne. Der Anstieg der Verbraucherpreise zehrte Zuwächse auf dem Gehaltszettel im ersten Quartal mehr als auf, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte.
So legten zwar die Löhne einschließlich Sonderzahlungen in den ersten drei Monaten um 4 Prozent gemessen am Vorjahreszeitraum zu. Allerdings stiegen die Verbraucherpreise im selben Zeitraum um 5,8 Prozent. Unterm Strich gingen die Verdienste daher preisbereinigt (real) um 1,8 Prozent zurück, wie die Statistiker berichteten.
Nach vielen Jahren des Aufschwungs waren die Reallöhne bereits in der Coronakrise gesunken. Im vergangenen Jahr fielen sie wegen steigender Verbraucherpreise um 0,1 Prozent. 2020 hatten die weit verbreitete Kurzarbeit in der Pandemie und gestrichene Jobs zudem zu einem Rückgang der Reallöhne um 1,1 Prozent geführt.
Inflationsrate knapp acht Prozent
Die Inflation in Deutschland hat sich im Mai beschleunigt. Waren und Dienstleistungen kosteten durchschnittlich um 7,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, teilte das Statistische Bundesamt am Montag auf Basis einer ersten Schätzung mit. Im April betrug die Teuerung 7,4 Prozent. Seit Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine vor drei Monaten sind die Energiepreise merklich gestiegen. Hinzu kommen Lieferengpässe durch unterbrochene Lieferketten aufgrund der Coronapandemie.