"2021 war für uns als Merkur ein Jahr der Chancen und nicht der Herausforderungen" – so fasst Ingo Hofmann, CEO des Versicherungsunternehmens, das vergangene Geschäftsjahr zusammen. Die Merkur Versicherung AG konnte 2021 mit einem Prämien-Plus von 3,7 Prozent abschließen, damit sei man stärker als der Markt gewachsen, teilt das Grazer Unternehmen mit. Die abgegrenzten Prämien über alle Sparten sind auf 561 Millionen Euro gestiegen. Der Gewinn vor Steuern (EGT) wird mit 6,3 Millionen Euro ausgewiesen.

In der Kernsparte der Merkur, dem Segment der Krankenversicherungen, habe sich "die positive Entwicklung des Vorjahres fortgesetzt". Die Prämien stiegen um 4,76 Prozent (und damit ebenfalls über dem Branchenschnitt von plus 3,7 Prozent) auf 468,4 Millionen Euro. Damit habe den Marktanteil auf 18,31 Prozent ausbauen können und bleibe "weiterhin mit Abstand zweitgrößter privater Krankenversicherer in Österreich", teilt die Merkur am Montag mit.

Eigenmittel gesteigert

"Die nach Solvency II wichtige Eigenkapitalüberdeckung ist mit 204 Prozent SCR-Quote beziehungsweise 604 Millionen Euro anrechnungsfähiger Eigenmittel äußerst stabil und konnte gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden", wird in einer Aussendung betont.

Mit den Konzerntöchtern in Slowenien, Kroatien und Serbien hat die Merkur ein Prämienvolumen von 93,7 Millionen erwirtschaftet. Dabei sei Slowenien am stärksten gewachsen, die Prämieneinnahmen sind um 4,4 Prozent gestiegen.

Im Gesamtkonzern weist die Merkur Versicherung 2021 abgegrenzte Prämien von 651,4 Millionen Euro auf und legt damit um 3,43 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. 14,39 Prozent entfallen auf die Auslandstöchter in Südosteuropa. Unterm Strich wird ein konzernweiter Vorsteuergewinn (EGT) in der Höhe von 14 Millionen Euro ausgewiesen.

Weichenstellung

Aus Sicht des Vorstands war 2021 auch ein Jahr der Weichenstellungen, "so wurde im Laufe des Jahres eine modulare Produktwelt in der Krankenversicherung und in der Unfallversicherung präsentiert, die auf maßgeschneiderte Lösungen setzt". Damit sei es Kunden möglich, "ihre individuelle Absicherung nun in Produkten wiederzufinden, die sie selbst mitgestalten".

Investiert habe man auch in die digitale Infrastruktur und den Personalstand. "Mit mehr als 100 Neuanstellungen im abgelaufenen Jahr haben wir ein klares Statement als Arbeitgeber gesetzt."

Standort in Salzburg als "Lebensversicherungs-Hub"

Im Vorjahr erfolgte auch der Zukauf der Nürnberger Versicherung Österreich, die das Jahr 2021 mit einem Prämienvolumen in der Höhe von 110,4 Millionen Euro abgeschlossen habe. Nach behördlicher Zustimmung Anfang April 2022 ist der Erwerb von 100 Prozent der Anteile an der Nürnberger Versicherung AG Österreich durch die Grazer Merkur Versicherung AG offiziell abgeschlossen. "Damit wird die Merkur Versicherung nach Zahlen der siebtgrößte Versicherungsanbieter des Landes." Der Standort in Salzburg werde zum Lebensversicherungs-Hub innerhalb der Merkur Gruppe. Gebündelt werde das Lebensversicherungsgeschäft in Österreich künftig unter der Merkur Lebensversicherung AG.