Die Insolvenz über die "Star Inn Hotelbetriebs GmbH" ist eröffnet, wie das Handelsgericht Wien am Montag bekannt gab. Das Unternehmen habe ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt, hatten die Kreditschutzverbände Creditreform und AKV kurz davor mitgeteilt. Von der Überschuldung sind den Angaben zufolge 101 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 64 Gläubiger betroffen. Die Insolvenzursachen liegen in den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie.
"Das Abgleiten in die nunmehrige Insolvenz wird im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie und den damit zusammenhängenden Auswirkungen auf den Städtetourismus und insbesondere auf die Hotelbetriebe der Star-Inn-Gruppe gesehen", so der Alpenländische Kreditorenverband. Letztlich seien auch außergerichtliche Sanierungsbemühungen trotz intensiven Einsatzes der Geschäftsführung gescheitert und es habe die Insolvenz beantragt werden müssen.
Das 2006 gegründete Unternehmen betreibt acht Hotels in Wien, Salzburg und Linz. Aktiva in Höhe von rund 7,8 Millionen Euro stehen laut Creditreform Passiva in Höhe von etwa 43 Millionen Euro gegenüber. Der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) berichtet "laut bisher vorgelegter Unterlagen" von Schulden im Ausmaß von 15,451 Millionen Euro.
Gehobenes Dreisternehotel-Niveau
Das Unternehmen soll fortgeführt und über einen Sanierungsplan entschuldet werden. Den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans angeboten. Die Hotels dieser Kette befinden sich in Stadtzentren, wie der AKV ausführte. Es werde ein gehobenes Dreisternehotel-Niveau zu mäßig günstigen Preisen angeboten. Die Gästezielgruppen seien vor allem Geschäftsreisende und Touristen.
"Das Abgleiten in die nunmehrige Insolvenz wird im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie und den damit zusammenhängenden Auswirkungen auf den Städtetourismus und insbesondere auf die Hotelbetriebe der Star-Inn-Gruppe gesehen", so der AKV weiters. Letztlich seien auch außergerichtliche Sanierungsbemühungen trotz intensiven Einsatzes der Geschäftsführung gescheitert und es habe die Insolvenz beantragt werden müssen.
Investor soll einsteigen
Der heute am Handelsgericht Wien angebotene Sanierungsplan soll aus der Unternehmensfortführung sowie durch einen Investoreneinstieg auf Gesellschafter-Ebene finanziert werden. Es seien bereits umfangreiche Sanierungsmaßnahmen eingeleitet worden, betonte der AKV. Vorgesehen sei die Fortführung der Hotelgruppe mit einem neuen Investor, wie Star Inn in einer Aussendung am Montag betonte.
Der Hotelbetrieb sei von der Sanierung in keiner Weise beeinträchtigt, hieß es vonseiten des Unternehmens. Alle Hotels würden weiterhin regulär betrieben und stehen den Gästen uneingeschränkt zur Verfügung. "Für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird sich nichts ändern, sie sind für die Zukunft von Star Inn das essenzielle Fundament. Nur so können wir nach wie vor für unsere Gäste in gewohnter Manier da sein – und das ist uns das Wichtigste", so Geschäftsführerin Kathrin Garai. "Die Sanierung nach zwei harten Coronajahren ist jetzt leider der einzige Weg, um die Zukunft der Hotels gemeinsam mit einem Investor zu sichern."
Weiterentwicklung des Konzeptes geplant
Sämtliche Hotels sollen "von einem strategischen Investor aus dem Hospitality-Bereich, mit dem die Verhandlungen bereits seit längerer Zeit laufen, weitergeführt werden". Geplant sei weiters die Weiterentwicklung des Konzeptes mit umfangreichen Investitionen an den Standorten.
Die Hotels sind den Unternehmensangaben zufolge der gehobenen Mittelklasse zuzuordnen, werden von einem internationalen Publikum frequentiert und richten sich sowohl an individuelle Geschäftsreisende als auch an Touristen. Die Star-Inn-Hotels stünden für "erstklassige Qualität zu attraktiven Preisen an Top-Standorten". Dieses Preis-Leistungs-Verhältnis werde auch künftig die Ausrichtung der Star-Inn-Hotels prägen, so das Management.