Google nutzte die Eröffnung der Entwicklerkonferenz „Google I/O“ für die Vorstellung zahlreicher neuer Produkte. Besonders bemerkenswert: Mit der „Pixel Watch“ wird Google ab Herbst zum ersten Mal eine hauseigene Datenuhr vertreiben. Einen genauen Termin nannte Google nicht, auch keinen Preis.
Die Pixel Watch sei erste Computer-Uhr, die innen und außen von Google entwickelt wurde, betonte Gerätechef Rick Osterloh auf der Google I/O in der Nähe der Konzernzentrale in Mountain View. Wie bei der Apple Watch soll Fitness eine zentrale Anwendung der Pixel-Uhr sein. Google baute dafür durch den Kauf von Fitbit bereits seit Längerem vor. Außerdem kann man mit der Pixel Watch wie auch bei der Apple Watch kontaktlos bezahlen.
Als Besonderheit hob Osterloh hervor, dass die Pixel Watch auch ohne ein gekoppeltes Smartphone navigieren kann, etwa bei einer Tour mit dem Fahhrad.
„Immersive View“ für Google Maps
Ebenfalls im Herbst bringt der Suchmaschinen-Riese jedenfalls das neue Smartphone Pixel 7 auf den Markt, 2023 soll das „Pixel Tablet“ folgen. Die neue Ohrhörergeneration „Pixel Buds Pro“ wird mit aktiver Geräuschunterdrückung (ANC) ausgestattet.
Auch in Sachen Software ist vieles in Bewegung. Angekündigt wurde eine neue Ansicht für Google Maps. Noch heuer soll „Immersive View“ (im Bild links London) hinzukommen. Also eine computergenerierte 3D-Ansicht, die sich auch auf Innenräume wie Restaurants anwenden lässt. Der Dokumentendienst „Docs“ wiederum bekommt ein neues Maß an Künstlicher Intelligenz. Diese soll Dokumente künftig lesen, verstehen und sinnvoll zusammenfassen können.
Prototyp einer Übersetzungs-Brille vorgestellt
Google arbeitet zudem an einer Computer-Brille, die automatisch Übersetzungen ins Blickfeld des Trägers einblenden kann. Gezeigt wurde ein Prototyp des Geräts in einem Video in Aktion. Zu technischen Details wie der Batterielaufzeit gab es keine Informationen. Rein äußerlich wirkte das Gerät aber bis auf die etwas breiteren Bügel aber wie eine herkömmliche Hornbrille.
Bei Technologie, mit der digitale Inhalte in reale Umgebungen eingeblendet werden - auf Displays oder direkt ins Blickfeld des Nutzers - spricht man von "erweiterter Realität" (AR, Augmented Reality). Bereits bekannt ist, dass an AR-Brillen unter anderem auch Apple und Facebook arbeiten. Der deutsche Bosch-Konzern zeigte bereits vor drei Jahren den Prototypen einer Brille, die dem Nutzer zum Beispiel Pfeile für die Navigations-Anweisungen einblenden kann.
Pionier auf diesem Gebiet
Google war bereits 2012 ein Pionier bei Computer-Brillen mit der Google Glass, die ein kleines Display und eine Kamera hatte. Neben technischen Schwächen wurden dem Gerät jedoch Datenschutz-Sorgen zum Verhängnis. Im Gegensatz zur Google Glass verfügt die neue Brille offenbar nicht über eine Kamera, kann aber mit einem eingebauten Mikrofon die gesprochene Sprache aufnehmen.