Knapp 20 Milliarden US-Dollar ließ sich Facebook 2014 WhatsApp kosten. Also jenes Netzwerk, das 2009 von Brian Acton und Jan Koum gegründet wurde, und am Weg war, die SMS sukzessive irrelevant zu machen. Schon ab 2012 warben Mark Zuckerberg und sein Team offensiv um das aufstrebende Netzwerk. Als die Übernahme schließlich über die Bühne ging, tat sie das auch, weil es für die WhatsApp-Manager wie eine "Partnerschaft" aussah.
So erinnert sich zumindest Neeraj Arora, der ab 2011 als "Chief Business Officer" bei WhatsApp arbeitete. In einem bemerkenswerten Twitter-Thread rechnet er heute mit Facebook ab. Den Verkauf, den er damals mitverhandelte, "bereut" er heute. Primär, weil Facebook zahlreiche Versprechen gebrochen hätte. Unter anderem jenes, Nutzerdaten nicht verschränken zu wollen.
Brian Acton, 2018: Löscht Facebook!
Heute sei WhatsApp jedenfalls "ein Schatten des Produkts, in das wir unsere Herzen steckten", sagt Arora. Um zu ergänzen: "Niemand wusste am Anfang, dass Facebook ein Frankenstein-Monster werden würde, das Benutzerdaten verschlingt und unser dreckiges Geld ausspuckt."
Arora ist übrigens nicht der einzige Ex-WhatsApp-Manager, der sich kritisch über Facebook äußert. Schon 2018, ein Jahr nach seinem Facebook-Abschied, ließ Gründer Brian Acton wissen: "Es ist Zeit. #löschtfacebook". Auch Jan Koum verließ das Unternehmen Mark Zuckerbergs vier Jahre nach der WhatsApp-Übernahme. Der damals kolportierte Grund: Es habe Streit mit Facebooks Management um den Datenschutz und die strikte Verschlüsselung bei WhatsApp gegeben.
Der komplette Twitter-Thread von Neeraj Arora: