Im Vorfeld des für heute, Dienstag, anberaumten Lebensmittelversorgungsgipfels im Bundeskanzleramt hat der österreichische Lebensmitteleinzelhandel einen offenen Brief an Bundeskanzler Nehammer, Vizekanzler Kogler, Landwirtschaftsministerin Köstinger und Finanzminister Brunner gerichtet. Die Händler bestätigen, dass die flächendeckende Versorgung der österreichischen Bevölkerung weiterhin sichergestellt ist. Bei ausgewählten Produkten wie beispielsweise Sonnenblumen- und Raps-Öl, bestimmte Mehl-Sorten und Nudeln verzeichnen zwar manche Händler eine angespannte Situation, die jedoch nicht als kritisch zu betrachten sei, da es Ausweichprodukte gebe. Man müsse also keine leeren Supermarktregale fürchten.
Darüber hinaus fordern die Gewerkschaft GPA und die Einzelhandelsketten Lidl, Rewe (Billa, Penny), Hofer und Spar ein sofortiges Ende der Maskenpflicht im gesamten Handel, also auch im Lebensmittelhandel. GPA-Vorsitzende Barbara Teiber: "Island, Finnland, Schweden, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Norwegen, Dänemark, Belgien, Estland und die Niederlande haben die Maske im gesamten Handel abgeschafft. In Österreich ist das gemeinsame Feiern Tausender Menschen maskenlos möglich. Aber die Mitarbeiterinnen im Supermarkt müssen eine Maske tragen. Das geht nicht."
Alessandro Wolf, Chef von Lidl Österreich: "Unsere Mitarbeiter brauchen im wahrsten Sinne des Wortes wieder Luft zum Atmen." Marcel Haraszti, Vorstand von REWE International, ortet eine "Ungleichbehandlung des Lebensmittelhandels, in dem immer noch die FFP2-Masken getragen werden müssen, während andere Geschäfte sie schon längst ablegen dürfen". Hofer-Vorstand Horst Leitner und Spar Vorstand Friedrich Poppmeier sagen: "Unsere Filial-Teams arbeiten seit zwei Jahren täglich mit FFP2-Maske, was gerade bei körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten, wie Regalbetreuung und Lagerarbeiten, eine Belastung ist. Die Maskenpflicht im Lebensmittelhandel gehört unverzüglich abgeschafft." Der Handelsverband unterstützt die Forderung nach er Abschaffung der Maskenpflicht. Mehr als 22.000 Menschen haben die Handelsverband-Petition "Held:innen der Krise entlasten" bereits unterzeichnet.