Der Präsident der deutschen Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hat für den Fall eines Gas-Engpasses die Versteigerung von Gas-Verbrauchsrechten in der Industrie ins Spiel gebracht. "Beim Kohleausstieg nutzen wir ein Auktionsmodell, um mit ökonomischen Anreizen die effizienteste Abschaltung von Kraftwerken zu erreichen", sagte Müller der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" ("FAS").

"Solche Anreize kann ich mir für den Industriebereich auch vorstellen. Der Markt weiß besser als der Staat, wo sich Energie am effizientesten einsparen lässt", so Müller.

Debatte um Bevorzugung

In den vergangenen Tagen war in Deutschland eine Debatte um die Frage entbrannt, wer im Fall eines russischen Gas-Lieferstopps bevorzugt versorgt wird. Ein Notfallplan sieht drei Stufen vor: Die erste Stufe, die Frühwarnstufe, war von der deutschen Bundesregierung ausgerufen worden. In der letzten Stufe, der Notfallstufe, müsste der Staat einschreiten. Möglich wäre dann die Abschaltung von Industriekunden.

Private sind geschützt

Private Haushalte dagegen sind geschützt. Wirtschaftsmanager hatten zuletzt gefordert, die Politik solle über eine "umgedrehte" Reihenfolge beim Notfallplan Gas nachdenken und erst bei Privaten abschalten, dann bei der Industrie.