Die Verbraucherpreise in Österreich ziehen weiter kräftig an. Laut Schnellschätzung liegt die Inflationsrate im April bei 7,2 Prozent. Schon im März war die Inflationsrate auf 6,8 Prozent geklettert, und damit die höchste seit 1981. Im Februar hatte die Inflationsrate noch 5,9 Prozent betragen.
Gegenüber dem Vormonat erhöhte sich das heimische Preisniveau um 0,3 Prozent, ergab die vorläufige Rechnung. Haupttreiber blieben Treibstoffe und Energieprodukte, "doch geht auch von Nahrungsmitteln ein zusätzlicher preissteigender Effekt aus", sagte Statistik-Austria-Chef Tobias Thomas am Freitag. Das letzte Mal hatte die Jahres-Teuerung im Oktober 1981 bei 7,2 Prozent gelegen.
Vergleiche in der Eurozone
Der für Eurozonen-Vergleiche ermittelte Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Österreich lag im April laut der Schätzung ebenfalls um 7,2 Prozent über dem Vorjahresmonat sowie um 0,6 Prozent über dem Vormonat März. Im Detail wird die Statistik Austria am 18. Mai über die Teuerung in Österreich berichten.
Forderungen vom Handelsverband
Der Handelsverband sieht Handlungsbedarf. Maßnahmen zur Stabilisierung der Kaufkraft seien jetzt essenziell. Besorgniserregend sei insbesondere die Steigerung der Erzeugerpreise im produzierenden Bereich mit einem Plus von 21,2 Prozent im März. Es müsse bei der Ursache und damit bei den Hauptpreistreibern angesetzt werden, nämlich den Energiepreisen. Hier verzeichne der Staat zurzeit massive Mehreinnahmen. Darüber hinaus wäre es laut Handelsverband wichtig, die Lohnnebenkosten deutlich zu reduzieren.