Kärnten müsse raus aus Gas und Öl – und das so schnell wie möglich. Das haben Vertreter der Wirtschaftskammer Kärnten am Montag bei einem Pressegespräch in Klagenfurt gefordert. Kärnten liege immer noch weit hinten, was den Ausbau von erneuerbarer und heimischer Energie angeht. Gründe dafür sollen unter anderem die Gesetzespakete der Raumordnung und des Naturschutzes sein. Hier präsentierte die Wirtschaftskammer Änderungsvorschläge.
"Allein an den steigenden Tankpreisen, Heizpreisen und Strompreisen in Kärnten sollte man erkennen, dass endlich etwas getan werden muss", so Jürgen Mandl, Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten.
Strafzahlungen drohen
Obwohl Kärnten im Bereich der Biomasse und Wasserkraft sehr weit fortgeschritten sei, hinke der Ausbau von Photovoltaik und Windkraft weit hinten nach. Kärnten würden Strafzahlungen bis zu 100 Millionen Euro drohen, wenn der Umstieg auf erneuerbare Energien bis 2040 nicht gelingt.
Die Wirtschaftskammer präsentierte diesbezüglich "schaffbare Aufgaben", wie es hieß, welche Kärnten zur Wende verhelfen würden. Beispielsweise würden in Kärnten pro Jahr um die 1600 Terajoule Erdgas für Raumwärme und Warmwasser verwendet. Dies würde durch Solarenergie oder Biomasse leicht ersetzt werden können.
"Kein Windrad seit 2012"
Herwig Draxler, Leiter der Abteilung Wirtschaftspolitik, meinte, dass die Gesetzespakete Raumordnung und Naturschutz den Ausbau von Photovoltaikanlagen und Windrädern behindern würden. Draxler fordert beispielsweise, dass zwei Prozent der Gemeindeflächen für Photovoltaikanlagen ausgewiesen werden, sowie die Aufhebung der Sichtbarkeitsregelung für Windkraftstandorte von 25 Kilometern. Seit dieser Verordnung im Jahr 2012 sei nämlich kein einziges Windrad in Kärnten errichtet worden.
"Politik ist verantwortlich"
Vor allem die Politik soll verantwortlich sein, warum die Energiewende in Kärnten schwerfalle: "Es ist schade, dass die Energiepolitik, die ich vom Land Kärnten erwarte, so nicht gemacht wird, deshalb müssen wir Unternehmer das selbst in die Hand nehmen", erklärte Christoph Aste, Leiter des Gremiums "Energieexperten".