Obwohl jeder für sich vielleicht den Eindruck hat, seltener zu tanken und ob der Benzinpreise große Bögen um die Tankstellen zu machen: Ihre Anzahl geht nicht zurück. Im Gegenteil: Sie steigt. Kärntenweit ist die Anzahl der Tankstellen seit 2020 von 212 auf 216 gestiegen, in der Steiermark von 463 auf 465. Allerdings zeigt sich ein deutlicher Trend hin zu Automaten- und Diskonttankstellen - sie nahmen österreichweit seit 2020 von 650 auf 669 zu. Und zu E-Ladestationen. Sie sind an heimischen Tankstellen 2021 von 71 auf 84 angestiegen. Und auch Tankstellen für alternative Kraftstoffe wie etwa Wasserstoff werden mehr.
Exakt 2748 (öffentlich zugängliche) Tankstellen werden österreichweit betrieben, rund die Hälfte davon von den großen Mineralölfirmen bp, Eni, JET, OMV und Shell, die im Fachjargon "Major-Branded" heißen. "Die Tankstellenpächter machen mittlerweile mehr als die Hälfte ihres Umsartzes mit dem Shop. Spätestens durch Corona hat sich gezeigt, wie versorgungsrelevant sie sind. Auch mit ein Grund, warum die Tankstellenzahl stabil bleibt", sagt Hedwig Doloszeski, Geschäftsführerin des Fachverbandes Mineralölindustrie in der Wirtschaftskammer, der auch die aktuelle Statistik veröffentlicht hat. Gefüllte Tankreserven bzw. gesicherte Pflichtnotstandsreserven sichern laut Doloszeski die Versorgung.
Der Wettbewerbsdruck durch die Vielfalt am heimischen Tankstellenmarkt war für die Konsumenten bisher immer ein Vorteil. Umgekehrt zahlt sich das Tankstellengeschäft laut Energie Informationsdienst in Österreich, Deutschland und Großbritannien im europäischen Vergleich am wenigsten aus. Die höchsten Kraftstoffmargen weisen demnach die Tankstellenbetreiber in der Schweiz und in Norwegen aus. Auch die Niederlande, Portugal und Spanien sind im Spitzenfeld.