Das gewerkschaftsnahe Momentum-Institut wirft den Ölkonzernen vor, sich im Windschatten der Energiekrise ein Körberlgeld zu verdienen. "Die Raffinerie- und Handelsspanne, also die Differenz zwischen dem Ölpreis und dem Netto-Verkaufspreis, ist bei Diesel mit 47 Cent immer noch fast doppelt so hoch wie der Fünf-Jahres-Schnitt. Durch die erhöhten Gewinnaufschläge konnten Mineralölkonzerne seit Kriegsbeginn insgesamt zusätzliche 79 Millionen Einnahmen einnehmen", so Momentum.
Wer aktuell mit dem Auto zur Tankstelle fahre, zahle zwischen 10 Cent pro Liter Benzin und 25 Cent pro Liter Diesel zu viel. "Der Osterbesuch einer Wiener Familie nach Innsbruck und retour mit dem Auto kann teuer kommen. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 6,5 Liter Diesel pro 100 km muss sie dafür 20 Euro mehr zahlen als zu Beginn des Kriegs in der Ukraine. Mehr als die Hälfte davon wandert durch die erhöhten Gewinnaufschläge direkt an die Mineralölkonzerne", rechnete am Freitag Oliver Picek, Chefökonom am Momentum Institut, vor.
Um den steigenden Spritpreisen entgegenzuwirken, empfiehlt das Institut einen Preisdeckel auf die Gewinnspanne der Mineralölkonzerne. "Ein Deckel auf die Marge der Mineralölkonzerne hat den Vorteil, dass die Teuerung direkt gedämpft wird. Kriegsgewinne entstehen so erst gar nicht", so Picek in einer Aussendung.